Es ist Zeit, wach zu werden! Morgens früh um 07:15 Uhr. Der Wecker klingelt, um aufzustehen. Wie jeden Morgen eine Qual. Noch 5 Minuten. Noch 5 Minuten. Schon ist es 07:45 Uhr. Der Geist kam wieder nicht zur Ruhe und der Körper schreit vor Schmerzen. Ein langsames Aufrappeln. Erst 45 Jahre alt, aber es fühlt sich an wie 90 Jahre alt. Was bedeutet das? Das Alter ist relativ – mal 18 Jahre – mal 30 Jahre. Dann Gegenwart und morgens die Zukunft. Der Tag beginnt! Erst einmal ins Badezimmer, frisch machen. Kaffee mit einer selbstgedrehten Zigarette. Morgengebet auf dem Balkon. Nachrichten lesen. Für den Weg zur Arbeit ein paar „Zigis“ drehen. Ausgehfertig machen, frühstücken. Jetzt bin ich 2 Stunden weiter. Schnell aus dem Haus, zur Bahn und pünktlich um 10 Uhr auf der Arbeit anwesend. Durchschnittsgeschwindigkeit: „Mein Raumschiff ist wieder auf der Erde gelandet. Eingeparkt im Hangar von meinem höheren Bewusstsein. Wartung und Tanken. Vier Stunden Zeit für den Rückflug“. Integration in den ersten Arbeitsmarkt: „Was bedeutet das?“ Einen geregelten Tagesablauf, soziale Kontakte, etwas Geld dabei verdienen, sich nützlich fühlen und nicht mehr von der Außenwelt abgeschottet sein. Und was bedeutet das für mich? Nicht viel, weil ich seit fast zwei Jahren ein Schlafproblem habe. Der tiefe Schlaf existiert nicht mehr. Ich wache alle 30 bis 45 Minuten auf und schlafe nach fünf bis zehn Minuten wieder ein. Der ganze Tag ist dadurch zerstört. Tagsüber, gegen 14 Uhr, werde ich wegen Übermüdung aggressiv, nicht mehr ansprechbar. Zwischen 16 Uhr und 17 Uhr falle ich wegen Schwindelanfällen für 2 bis 3 Stunden in den Schlaf. Danach geht es wieder. Nachts zwischen 24 Uhr und 2 Uhr ist Zapfenstreich. Die Wohnung sieht aus wie „Sau“. Monatelang nicht Staub gewischt, weil ich keine Kraft für die Anstrengung habe.
Was sagen die Ärzte?
Beim Checkup kam nichts Negatives heraus. Alle meine Blutwerte sind normal. Der Neurologe, ein Klassiker. Er wollte mir nach einem Zehn-Minutengespräch sofort Antidepressiva verschreiben. Das habe ich abgelehnt. Dann habe ich mich im Internet informiert und alternative Behandlungen gesucht. Ich habe alles ausprobiert. Mehrmals habe ich meine Ernährung umgestellt. Meditation, Sport, beten etc., alles funktionierte nicht. Nach einem Jahr hatte ich mich wieder entschlossen, einen neuen Neurologen aufzusuchen. Ich dachte, der Arzt ist gut, weil er mir beim Erstgespräch zugehört hat und mir helfen wollte. Wir hatten ausgemacht, dass ich keine Neuroleptika nehmen möchte. Der Arzt war einverstanden. Er verschrieb mir ein Kombinationspräparat, damit ich besser schlafen kann. Schlaftabletten alleine helfen mir nicht. Die Arzneimittel, die ich bekommen habe, hatten starke Nebenwirkungen und dadurch ging es mir noch schlechter. Zweimal hat der Neurologe mir Medikamente verschrieben, die ich wieder nach einem Monat absetzen musste. Beim dritten Arzttermin wollte der Doktor mir ein neues Medikament verschreiben. Aber als ich dann fragte, ob es ein Neuroleptika ist, antwortete der Arzt mit einem „Ja“. Das wollte ich nicht nehmen und der Neurologe verweigerte mir die weitere Behandlung. Weil ich keine Neuroleptika nehmen wollte, würde es laut dem Arzt auch keine andere Alternative mehr geben. Cannabis auf Rezept wollen die Neurologen wegen Schlaflosigkeit grundsätzlich nicht verschreiben, weil es nur für Schwerkranke gedacht ist. Aber wer entscheidet, wer schwerkrank ist? Ich fühle mich schwerkrank und alle bisher ausprobierten Medikamente erzeugten bei mir starke Nebenwirkungen! Die Ärzte wollen einfach nicht begreifen, dass bei manchen Menschen Cannabis eine Heilpflanze, ein Medikament ist.