Autor:in: Annika Hader

Gerodontologie ‐ wenn die Zähne älter werden!

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Es ist löblich, dass die Menschen immer älter werden. Die Medizin verschafft uns einen großen Fortschritt in vielerlei Hinsicht. Mit dem Älterwerden lässt oftmals die motorische Fähigkeit nach. Demnach wird die Mundhygiene leider häufig vernachlässigt. In der Regel ist es ein schleichender Prozess, der von den betagten oder von dem beeinträchtigten Patienten nicht bemerkt wird.
Ebenso gibt es allerdings durchaus Patienten, die dieses bemerken, was ein großes Schamgefühl auslösen kann. Oft ist es dann ein Gefühl von “Ich lasse nach” oder “Ich kann meine Hygiene nicht mehr selbst aufrechterhalten”. In der Praxis habe ich immer wieder festgestellt, dass dieses ein großes Tabuthema ist. Dabei sollte es das keineswegs sein. Denn hierzu gibt es so viele Tipps, Tricks und Hilfestellungen, die diese Situation wettmachen oder zumindest erleichtern können. Zum Beispiel durch spezielle Zahnbürsten, um das Putzen der Zähne zu erleichtern. Oder anzuwendende Produkte, die bei einer Mundtrockenheit helfen.
Die Zahnmedizin ist so viel mehr als “nur” Mund auf, Zähne putzen und Zahnseide. Mittlerweile ist bewusst, dass die Zahnmedizin eng verbunden mit der ganzheitlichen Medizin ist. So können durch eine gute und intakte Mundhygiene oftmals Risiken für andere Erkrankungen, wie zum Beispiel Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, rheumatoider Arthritis und vieles mehr gesenkt werden- von der psychischen Belastung mal ganz abgesehen.

Erkrankungen oder pflegerische Einschränkungen an den Zähnen können gravierende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und Psyche haben, sowie die Lebensqualität beeinträchtigen. Langanhaltende depressive Phasen und Stress können sich ebenfalls negativ auf die Mundgesundheit auswirken und ein verändertes Verhalten in der Mundhygiene beeinflussen. Seelische Belastungen werden durch Zähneknirschen und Pressen im Schlaf verarbeitet. Diese Anspannung der Kaumuskulatur kann zu Schädigungen des Zahnhalteapparates und des Zahnschmelzes führen. Manche Patienten meiden ihre sozialen Kontakte, durch schlechte und unästhetische Zähne. Sie mögen häufig nicht lachen, können erschwert Essen zu sich nehmen, dieses kann bis zur Vereinsamung führen.

Annika Hader 
Dentalhygienikerin und Dozentin von MySeniorDentalAkademie (Schulungen von Pflegefachpersonal und Angehöriger von zu Pflegenden im zahnmedizinsischen Bereich)
Annika Hader
Dentalhygienikerin und Dozentin von MySeniorDentalAkademie (Schulungen von Pflegefachpersonal und Angehöriger von zu Pflegenden im zahnmedizinsischen Bereich)

Sofern die Zahnpflege des Patienten nicht mehr selbstständig durchgeführt werden kann, sollte gehandelt werden. Hilfe finden Patienten bei ihrem Zahnarzt oder Dentalhygienikerin. Häufig sind ein geschultes Pflegepersonal oder pflegende Angehörige bereit, die Zahnpflege mit zu übernehmen.

Bekanntlich beginnt die Verdauung im Mund, und diese Lebensqualität wollen wir uns doch alle so lang wie möglich erhalten.

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