Eine Milliarde tanzender Frauen (und Männer). Das ist eine Revolution!
One Billion Rising ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für die Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin
Eve Ensler initiiert. Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren die Äußerungen des US-amerikanischen
Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über Abtreibungen, bei der selbst Schwangerschaften,
die durch Vergewaltigung entstehen, nicht beendet werden dürften. Seiner Auffassung nach könne der weibliche Körper von sich aus eine Schwangerschaft verhindern, wenn es sich tatsächlich um eine Vergewaltigung gehandelt habe. Im August 2012 antwortete Eve Ensler ihm in einem offenen Brief, dass er „Millionen Frauen wahnsinnig gute Gründe gegeben habe, sich zu erheben. “
Am 14. Februar 2013 haben das erste Mal weltweit eine Milliarde Frauen und Mädchen zu Streiks und
Protestkundgebungen gemeinsam öffentlich getanzt. Die eine „Milliarde“ (One Billion) deutet auf eine
UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer
schweren Körperverletzung wird. Jede dritte Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde
geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Auch in
Deutschland ist das der Fall. Dagegen gehen nun mindestens genauso viele Frauen, Mädchen, Jungen und Männer jährlich am 14. Februar auf die Straße und demonstrieren ihre Solidarität und gemeinsame Kraft.
ONE BILLION RISING … ist ein globaler Streik, eine Einladung zum Tanz als Ausdruck unserer
Kraft, ein Akt weltweiter Solidarität, eine weltweite Demonstration der Gemeinsamkeit.
ONE BILLION RISING … das bedeutet, ins öffentliche und ins individuelle Bewusstsein zu rufen,
womit Frauen sich tagtäglich auseinandersetzen müssen.
ONE BILLION RISING … zeigt, wie viele wir sind, die sich weigern, Gewalt gegen Mädchen und
Frauen als unabänderliche Tatsache hinzunehmen.
In diesem Jahr haben sich einige Villa- BesucherInnen am 7. und 13. Februar in der Villa Wisch zum Brainstorming getroffen. Wir haben geredet, Tatsachen benannt. Gewalt gegen Frauen und Kinder findet kulturübergreifend, unabhängig von Zugehörigkeit und weltweit statt. Der Gesetzgeber sollte sich verpflichtet fühlen, Frauen zu helfen, aus der Opferrolle rauszukommen. Er muss Frauen und Kindern helfen, mit dem Finger auf Täter zu zeigen. Wir haben gesungen, getanzt und geplant, wie wir den 14. Februar für uns gestalten. Und haben beschlossen: wir wollen gemeinsam mit allen anderen auf der Welt unsere Energie für diese Kampagne einsetzen.
Und dann:
Am 14. Februar trafen wir uns im Garten der „Villa Wisch“ und ganz spontan kamen noch mehr Frauen in unseren Kreis. Wir haben zu „Break the Chain“ (Zerbrich die Ketten) getanzt, in Gedanken gemeinsam verbunden mit allen weltweit Tanzenden. Den Song hat Tena Clark extra für „One Billion Rising“ geschrieben. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, auch wir stehen hier für diese Kampagne ein, auch wir tanzen mit. Wir haben gemeinsam gesungen und uns damit bewusst gemacht, wir stehen hier und drücken damit aus, dass Recht auf Unversehrtheit für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit werden muss.