Haus der Wissenschaft/Vortrag um 11: Spanier und Chinesen im Manila des 16. und 17. Jh.: Interkulturelle Kommunikation zweier exogener Kulturen

Datum/Uhrzeit
26.11.2022
11:00 - 12:00

Veranstaltungsort
Sandstraße 4/5, 28195 Bremen

Kategorie

Tags
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Hans-Jörg Döhla, Haus der Wissenschaft, kostenfrei, Universität Bremen, Universität des Saarlandes


Beschreibung

Am kommenden Samstag, den 26. November um 11 Uhr wird Prof. Dr. Hans-Jörg Döhla den Vortrag halten: „Spanier und Chinesen im Manila des 16. und 17. Jh.: Interkulturelle Kommunikation zweier exogener Kulturen“. Döhla studierte Iberoromanistik und Orientalistik an der Universität des Saarlandes und promovierte zum Thema der Hispano-Arabistik in Zürich. Nach Forschungsaufenthalten in Paris, Tübingen und Bochum habilitierte er in Tübingen zum Thema der Objektmarkierung in iberoromanischen Kreolsprachen Asiens. Seine hauptsächlichen Forschungsinteressen sind in der Geschichte der iberoromanischen Sprachen und deren Varietäten, in den iberoromanischen Kreolsprachen, der arabischen Präsenz im Spanien des Mittelalters sowie im Sprach- und Kulturkontakt allgemein verankert.

Der Vortrag
Die spanische Krone bekundete schon Anfang des 16. Jh. großes Interesse an China, welches sich einerseits durch den Wunsch nach Handelskontakten mit China, zum anderen aber auch durch die Bewunderung an chinesisch-kulturellen Errungenschaften äußerte. Im Gegensatz zu den Portugiesen schafften es die Spanier jedoch nie, dauerhaft in China Fuß zu fassen. Der eigentliche Kontakt zwischen Chinesen und Spaniern fand stattdessen in Manila statt, der spanischen kolonialen Hauptstadt der Philippinen von 1565 bis 1898, wo sowohl Spanier wie auch Chinesen als exogene Ethnien galten. Bei diesen Chinesen handelte es sich vor allem um Ansässige der Provinz Fújiàn (Hokkien), die von den spanischen Geistlichen missioniert wurden. Aus diesem Geflecht aus gegenseitigen Handelsbeziehungen und Missionierungsbestrebungen ist eine Reihe von interessanten Werken entstanden. Dazu gehören sowohl spanische Missionarsgrammatiken und -vokabularien als auch eine chinesische Seekarte Ost- und Südostasiens mit Handelsrouten und ein praktischer Sprachführer für Hokkien-Chinesen. Diese Dokumente geben einerseits Hinweise zur interkulturellen Kommunikation im Manila des 17. Jh. Andererseits lassen sie auch Rückschlüsse auf das Leben der Missionare und der Händler in der philippinischen Kolonie zu.

Der Beitrag „Spanier und Chinesen im Manila des 16. und 17. Jh.: Interkulturelle Kommunikation zweier exogener Kulturen“ ist Teil des Programms „Sprache, Kultur und Kolonialismus im Wandel – Kontakte zwischen Welten“ der Universität Bremen, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Projekt SA 3224/2-1) gefördert wird.

Dieser Vortrag wird als Präsenzveranstaltung stattfinden. Anmeldungen sind möglich unter: info@hausderwissenschaft.de. Beim Besuch des Hauses ist das Tragen einer medizinischen Maske (KN95/N95, FFP2 oder OP-Maske) in den Ausstellungs- und Durchgangsräumen sowie bei hauseigenen Veranstaltungen nicht verpflichtend, wird aber weiterhin empfohlen.