Autor:in: Sarah Hulmes

Gefahren im Internet

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Welche Gefahren gibt es?



Cybermobbing

Schon seit Jahren findet Mobbing statt. Im Zeitalter des Internets nicht nur im realen Leben, sondern auch im Internet. Onlinecommunitys aller Art sind die Hauptangriffsfläche um User:innen zu mobben. Ob nun in Form von Kommentaren unter Fotos, Videos oder in Messengern. Im Internet kennt kaum einer Filter bei Kommentaren und Täter:innen schreiben oft Kommentare wie: „Bring dich am besten gleich um!“, oder „Ich würde mich ja schämen wenn ich so aussehen würde“. Bilder die Privat waren, werden weitergeschickt und so Gerüchte in die Welt gesetzt. Betroffene werden so angegriffen, dass sie sich schämen über die Situation zu reden und suchen eher Hilfe in Alkohol oder Drogen. Natürlich leidet die Psyche darunter noch mehr und viele User:innen leiden unter Beschwerden, die letztendlich in Depressionen enden. Oftmals ist der Schaden allerdings so groß, dass manche Menschen nur eine Lösung darin sehen, sich das eigene Leben zu nehmen.
Laut Statistik ist jede:r 5. Schüler:in in Deutschland betroffen. Instagram wird dabei als häufiges Medium genannt, was Cybermobbing betrifft. Durch Corona hat Cybermobbing zugenommen und es sind ungefähr 43.000 Jugendliche und über 2000 Erwachsene in Deutschland betroffen.

Trotz der hohen Zahlen steigen diese trotzdem, was zum größten Teil an der fehlenden Prävention durch die Politik liegt. In den Niederlanden ist das Thema Cybermobbing fest im Unterrichtsplan integriert und seit der Einführung sind die Fälle zurückgegangen. Plattformen versuchen natürlich auch einzugreifen und Profile zu sperren, aber das allein hilft nicht. Täter:innen sollten darüber aufgeklärt werden, was sie den Opfern antun und mit Hilfe der Eltern und Psycholog:innen an einer Lösung arbeiten. Denn auch wenn man einfach Spaß daran hat Leuten das Leben schwer zu machen, sollte man dringend Hilfe suchen, bevor man ein Leben zerstört.

Social Media

85% der Deutschen nutzen Social Media Plattformen regelmäßig. Eine Anmeldung ist zwar erst ab 13 Jahren möglich, doch Eltern wissen kaum, was ihre Kinder im Netz treiben. Somit haben sie auch keine Kontrolle darüber mit wem die Kinder Kontakt haben. Häufig wird sich über das Aussehen oder eine bestimmte Neigung geäußert. Rassismus, Sexismus, Ableismus, Homo- und Transfeindlichkeit und Lookismus nehmen deutlich zu. Ist ein Mensch wegen seines Aussehens, einer Krankheit, seinen Neigungen oder Herkunft anders, werden Hasstiraden verfasst. Es ist möglich Konten sperren zu lassen, doch oft melden Betroffene ihre Peiniger nicht oder ignorieren die Kommentare einfach. Dabei sind aber nicht nur Jugendliche oder junge Erwachsene die Täter. Vor allem bei Rassismus beobachtet man oft, dass Menschen die weit über 30 Jahre alt sind, feindliche Sprüche kommentieren. Belästigungen gehören auch dazu und betreffen jedes Geschlecht. Viele Leute posten auch gern ihren Standort, was gefährlich werden kann. Viele gehen so weit und stalken ihre Opfer oder versuchen an persönliche Daten zukommen.

Natürlich gibt es auch noch Influencer:innen. Meist sind das junge Menschen die anpreisen, dass man nur mit Make-Up attraktiv ist oder Werbung für Eiweißshakes und Pillen machen, die den Muskelaufbau und das Abnehmen beschleunigen. Die meisten Erwachsenen blicken hinter die Fassade, doch gerade Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren sind sehr anfällig. Ob nun Deodorant, Duschschaum, eigene Make-Up Linien, Parfüm, Kleidung… gefühlt alles wird vermarktet. Und wer nicht das neuste, überteuerte Produkt von Promi Z hat wird ausgegrenzt. Im Internet ist sowieso mehr Schein als Sein. Filter machen die Haut ebenmäßiger, Photoshop retuschiert ein paar Pfunde weg und die hochangepriesenen Produkte werden als Massenware billig in China produziert. Doch für viele junge User:innen ist es der Traum genau wie die Idole auszusehen und so werden Essstörungen immer wieder ein Thema und heute sehen viele 13-Jährige schon reifer aus als vor 10 Jahren. Ein bedenklicher Trend, der auch Pädophile auf das Programm ruft und so schon Kinder sexualisiert. Die Vorbilder regen zur Kleptomanie bei Jugendlichen an, da sie ein Produkt unbedingt haben wollen und das nun in Drogerien mitgehen lassen, oder auch die Kreditkarte der Eltern klauen.

Das falsche Wahrnehmungsbild und die Ausgrenzung sorgen dafür, dass die Psyche leidet. Die Vorstellung, dass jemand einen nur mag wenn man schön ist, übt weiteren Druck aus und die Gesundheit leidet.

Pornografie

Seit den frühen 90ern ist Pornografie im Internet fest verankert. Ob nun als Videoportal, in Chatrooms mit Cam oder anderen Plattformen. Früher musste man die Videos übers Internet bestellen, doch heute reicht es wenn man auf bestimmte Seiten ins Internet geht. Dort findet man für alle Neigungen etwas. Doch auch das kann eine Sucht auslösen.

Es gibt immer mehr Kinderpornografie, die für Macher und Konsumenten strafbar ist. Jährlich steigen die Fälle an und laut der Kriminalstatistik der Bundesregierung wurden allein 42.075 Fälle polizeilich gemeldet. Dazu gehört Verbreitung, Herstellung, Erwerb und Besitz von pornografischen Inhalten. Weltweit gibt es ein ganzes Netzwerk in dem Daten an die Kund:innen verbreitet werden.

Laut FOCUS Online sind ca. 500.000 Deutsche pornosüchtig. Betroffene können an nichts anderes denken und haben, dank des Internets, Rund um die Uhr Zugriff auf pornografische Inhalte. Oftmals können Betroffene gar nicht erwarten auf der Arbeit eine Pause zu machen, um sich eine kurze Befriedigung in Form von Bildern oder Videos zu holen. Das Zeitgefühl geht verloren und meist sind Pornosüchtige sich dem auch völlig bewusst. Aus eigener Kraft schaffen sie das aber nicht zu ändern und brauchen Hilfe. Dazu kommt, dass viele betroffene Menschen auch an zusätzlichen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder einer Rauschmittelabhängigkeit leiden. Richtiger Sex schüttet nicht die gleichen Glückshormone aus wie Pornos und damit vermitteln sie ihren Partner:innen das Gefühl nicht gut genug zu sein.

Glücksspiel

Glückspiel ist nicht nur im realen Leben ein Problem, sondern auch im Internet. Dort gibt es unzählige Möglichkeiten an vermeintliches, schnelles Geld zu kommen. Ob in Form von Apps, Websites oder Banner von Spielotheken und Wettbüros. Spieler:innen investieren Geld und können ihren Gewinn verdoppeln. Wenn man Glück hat klappt das auch einmal, doch dann nicht mehr und das frustriert. Man verliert mehr Geld und schon hängt man in einer Spirale fest. Das eigene Geld wird verzockt, also muss man sich etwas bei Familie und Freund:innen leihen.
Freundschaften gehen in die Brüche, man wird von der Familie fallen gelassen und die Psyche gerät ins Bröckeln. Die finanzielle Situation nagt an Betroffenen und die soziale Isolation macht auch fertig. Ohne Hilfe schafft man es nicht mehr raus und sollte sich dringend Hilfe von außerhalb holen.

Foren und Blogs

Foren und Blogs, die als Hilfsangebot eingestellt werden, führen wohlmöglich zu Schäden. In Foren ums Abnehmen, sind nicht nur übergewichtige Menschen, sondern auch solche, die eine Essstörung in die andere Richtung haben. Diese machen zum Beispiel Challenges und feiern die Person, die am meisten abgenommen hat. Thinsporations, Bilder von krankhaft magersüchtigen Menschen, dienen dabei als Vorbild. Aber auch bei Übergewichtigen gibt es Tipps wie man bei der Diät schummelt oder bei Klinikaufenthalten genug zu essen bekommt. Beides kann tödlich enden und ist damit verdammt gefährlich.

Blogs und Foren die sich mit dem Thema Suizid beschäftigen, sind wahrscheinlich die Gefährlichsten. Dort wird zu Massenselbstmorden aufgerufen und Betroffene machen anderen Druck es endlich zu tun und ärgern sie damit, dass sie sich sowieso nicht trauen. Solche Foren können den letzten Antrieb geben und es gibt auch immer User:innen die Leute bedrängen und die eigenen Suizidgedanken so klar aussprechen, dass es natürlich noch mehr runterzieht und dazu führen kann, die Gedanken in die Tat umzusetzen.

Auch beim Thema Drogen sind Foren voll mit Tripberichten und Anleitungen was man lieber nicht kombinieren sollte. An sich eine gute Sache, doch viele sehen darin auch den Reiz gerade das auszuprobieren um ähnliche Trips zu erleben oder herauszufinden was passiert.

Wie kann man sich schützen?

Suchmaschinen sperren bestimmte Seiten, die einem Schaden könnten oder weisen auf Hilfshotlines hin. Das reicht natürlich nicht und falls man nur als Privatperson seine Konten nutzt, kann man diese auch auf Privat stellen und nur bestimmte Leute zustellen. Bei Kindern sollten altersgerechte Angebote genutzt werden und Eltern ein gutes Vorbild sein. Wichtig ist es über das richtige Verhalten aufzuklären und den Kindern und auch sich selbst eine bestimmte Zeit festzulegen, in der man ins Internet geht. Ein Internet Detox ist auch eine gute Möglichkeit um ein bisschen Abstand zu nehmen.

Private Daten sollten niemals an Fremde herausgegeben werden. Wenn man Opfer solcher Angriffe wird gilt es Accounts zu blockieren, die einem Hassnachrichten schreiben und damit ein Zeichen zu setzen.

Wie kann man Betroffenen helfen?


Sieht man unangemessene Kommentare, sollte man diese melden und für die verurteilte Person einstehen. Eltern können bestimmte Seiten und Apps gänzlich sperren. Falls man unsicher ist, ob eine Person Identitätsraub begeht, kann mit Hilfe des Internets herausfinden ob die hochgeladenen Fotos in Suchmaschinen vorkommen, oder mit IP Tracern schauen wo die Person sitzt.

Zudem rät die Bundespolizei dazu sich Hilfe bei Seiten wie Hate Aid, die ehrenamtlich hilft Hassrede zur Anzeige zu bringen oder per Mail an meldung@hassmelden.de. Dort kümmern sich Anwälte für Internetrecht um weitere Schritte.

Wenn es um eine Sucht geht sind Suchtberatungsstellen ein guter erster Schritt. Selbsthilfegruppen und Therapien können im weiteren Verlauf helfen davon loszukommen. Darüber reden ist auch gut. Warum hat jemand eine Sucht entwickelt, oder wieso kommentiert und verbreitet man negative Sachen über andere? Welche Motive hat man und wie kann man helfen diese zu ändern?

  • Eine Studie in den USA hat gezeigt, dass Menschen die über Monate Zeit auf Social Media verbracht haben, am Ende mit mehr depressiven Symptomen zu kämpfen hatten, als die Proband:innen, die das Medium nicht benutzt haben.
  • Durch die Zeit im Internet überfordern wir unser Hirn und es findet eine Reizüberflutung statt. Das Hirn kann all die Reize, Farben, Bewegungen und Informationen nicht richtig verarbeiten und setzt somit depressive Gefühle und Unwohlsein frei.
  • Das Smartphone sollte im Bett nicht mehr verwendet werden, da das Hirn selbst beim durchscrollen wieder überfordert wird und man so nicht einschlafen kann. Es wird empfohlen das Handy 30 Minuten vor dem Schlafengehen wegzulegen und sich zu entspannen.
  • Stellt man etwas auf eine Plattform und erhält von anderen User:innen Likes, schüttet das Dopamin aus und man befindet sich für kurze Zeit in einem Rausch.
  • Wissenschaftler:innen aus London fanden heraus, dass sich durch die häufige Nutzung von Sozialen Medien und Internet, der Bewegungsdrang der Menschen drastisch reduziert hat.
  • Schon 20 Minuten weniger am Tag im Netz surfen kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken und helfen die Onlinezeit auf Dauer zu reduzieren.

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