Hemelingen ist nicht klein, Hastedt, Sebaldsbrück, Arbergen und Mahndorf werden offiziell dazu gezählt. Somit ist Hemelingen flächenmäßig der größte Stadtteil Bremens. Mahndorf ist etwas abseits und eher als eigenständig zu betrachten, ebenso Arbergen.
Hier in Hemelingen gibt es größtenteils Industriegebiete, die sich durch den Stadtteil ziehen. Damals wie heute sind Autoproduktion, Wurstfabrikanten, Eisenwaren, Kies und Erde sowie Elektronik- und Getränke-Artikel bekannt für diesen Standort. So befindet sich im Hemelinger Hafen die Binnenschifffahrt, als Sammel- und Transportstätte für Sand, Kies und Metallschrott und wer kennt nicht den bekanntesten Automobilhersteller, der, als größter Arbeitgeber Bremens, hier ansässig ist. Auch sind hier gleich drei Bahnhöfe vorhanden, einer in Mahndorf und die beiden relativ dicht beieinander liegenden in Sebaldsbrück und Hemelingen. Eine bekannte Wurstfabrik und eine bekannte Getränkemarke haben erst kürzlich ihre Produktionsstätten verlagert und die Segel in Hemelingen gestrichen, dennoch prägen deren Werkshallen zurzeit weiterhin das Bild Hemelingens mit. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Wurstfabrik werden zur Zeit schon für kulturelle Vereine und Aktionen vermietet. Hier hat z.B. der Graffiti-Verein “Sebaldsbrooklyn” mittlerweile seinen Platz gefunden.
Also wo hat der Hemelinger jetzt hier in seinem Stadtteil sonst noch die Möglichkeit sich draußen wohl zu fühlen?
Altbekannte Plätze sind der Schlosspark in Sebaldsbrück, wo sich auch das bekannte Schlossparkbad befindet, dann ist da noch der Mahndorfer See, wo auch ein Campingplatz zu finden ist. Ein weiteres Highlight ist das Weserwehr, wo trotz und durch das entstandene Wasserelektrizitätswerk eine überarbeitete Wohlfühlfläche gestaltet wurde. Zudem ist in der ehemaligen Jugendfreizeitstätte des Wehrschlosses ein Restaurant mit Biergarten entstanden.
Nicht nur die Parzellengebiete, wie z.B. bei der Funkschneise, Vahrer-Straße etc., bieten für Radfahrer und Spaziergänger weitere Gelegenheiten für Entspannung, auch eine Tour in die Weser-Marsch bietet sich an.
Am Hemelinger Bürgerhaus, welches sich hinter einer Villa versteckt, werden regelmäßig Sommer- & Kinderfeste gefeiert. Dabei nutzen sie auch den öffentlichen Park der Villa. Die von dem Institut für Bildung & Soziales (IBS) genutzte und dem Stadtteil gestiftete Villa, ist auch als Wilkens-Villa in Hemelingen bekannt (ehem. Besitz der Silberfabrikanten-Familie Wilkens).
Das damalige Hemelinger Rathaus wurde renoviert und ist seit 2013 unter anderem vom ASB wieder stärker belebt und strahlt im neuen Glanz. Dieses zeigte sich besonders beim Hemelinger Bürger Brunch 2014, wo auf dem Rathausplatz in Biergartenlaune gebruncht, kommuniziert und geworben wurde. Auch am Tag der offenen Tür 2016 wurde der Rathausplatz belebt, ergänzend zu dem durchaus ansehnlichen Pizzeria-Betrieb an den Tischen und Stühlen unter den Sonnenschirmen.
Der Hemelinger Marktplatz, der sich abseits der Hemelinger Bahnhofstraße befindet, ist bisher weniger belebt, trotz eines Einkaufkarrees mit Bäckerei, Friseur und Imbisswagen wirkt dieser eher trist.
Ansonsten zeigen sich Ansätze für mehr Lebensraum auf dem bisher brachliegenden Gelände eines Elektrogeräteherstellers. Dort entsteht allmählich ein Bürgerpark, der Tamra-Park (eine Kooperative des Bürgerhauses Hemelingen mit der arabischen Partnerstadt Tamra in Israel). Noch sind die dort gepflanzten Bäume klein, doch ich kann es mir schon ausmalen, wie es in zehn Jahren dann aussehen könnte. Hier wurde 2015 eine Nachbarschafts-Messe veranstaltet, mit Infoständen und Unterhaltung, auch zum Mitmachen. Hier wird Schul- und Freizeitsport auf einem asphaltierten Fußball- & Basketballplatz betrieben. Auch gibt es im Boden verankerte Springflächen (Trampoline).
2016 gab es sogar ein besonders außergewöhnliches Künstler- und Veranstaltungsprojekt auf einem Gelände des Hemelinger Hafens, das für ein experimentelles Lebens- & Architektur-Projekt bereit gestellt wurde. Dort entstand innerhalb von vier bis fünf Wochen das Pilotprojekt des Künstlers FlowinImmO (Immo Wischusen), der eine mobile Bühne aus Paletten konzipierte. Hier konnte man Künstler in einer besonderen Atmosphäre mit Blick über die Weser zum Wehr erleben.