Autor:in: Christian Siech

Influencer:innen und ihre Folgen

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Was sind Influencer:innen?

Es sind Menschen wie du und ich, die ihre Persönlichkeit vermarkten und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Ab einer bestimmten Menge an Follower:innen bezeichnet man jemanden als Influencer:in. Sie sind stark in den Sozialen Medien (Netzwerken) vertreten, wo sie ab einer gewissen Communitygröße einen bestimmten Marktwert generieren. Je nachdem, wie viele Follower:innen Influencer:innen haben, kommen dann größere und kleinere Anfragen für Product Placement auf sie zu. Dabei kommt es sehr darauf an, in welcher Nische sie ihren Content gestalten.

Welche Arten von Influencer:innen gibt es?

Die Fitness-Influencer:innen machen meistens Werbung für Sportartikel und Nahrungsergänzungsmittel. Sie leben einen gewissen Lifestyle wie z. B. Vegan, Keto, Low-Carb usw.
Man sollte aufpassen, wem man dort vertraut, da sie meist nicht alles aus ihrem Leben preisgeben, sondern nach außen hin eine Maske tragen. Es gibt Influcencer:innen, die durch den Druck, immer gut auszusehen, ihre Essstörungen oder andere psychische Krankheiten zu verbergen versuchen. Sie können aber auch bei Follower:innen einen positiven Lebenswandel bewirken, indem sie ihnen z. B. Sport näherbringen oder eine gesunde Lebensweise vermitteln.

Die Beauty Queens erzählen meistens Alltagsgeschichten, während sie sich vor einem Spiegel schminken, oder geben konkrete Schminktipps. Dabei vermarkten sie Make-up und Utensilien wie Lippenstift, Eyeliner… Einige von ihnen stellen auch Mode vor, weil es eben in die Sparte „schön aussehen“ passt. Hier sollte man auf sein Budget achten. Sie vermarkten meist sehr teure Produkte.

Die Reisenden schreiben meistens Blogs oder Vlogs und nehmen ihre Follower:innen so mit an ferne Orte, zeigen deren Kultur und verkaufen ihre Artikel meist an Zeitschriften und Reisebüros. Sie sind meist auch auf Instagram aktiv oder haben zusätzlich Live-Streams oder einen YouTube-Kanal, wo alles zusammengefasst wird. Sie generieren ihre Zuschauerschaft, indem sie ihr nicht leicht erreichbare Ziele näherbringen.
Sie schaffen es jedoch oft nicht, ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen und haben meist einen Zweitjob. Bis zu einem Zeitpunkt, wo dann größere Portale auf sie aufmerksam werden. Dann bekommen sie zum Teil Flüge und Unterkunft gesponsert.
Die meisten müssen in Vorkasse gehen, damit sie überhaupt Content haben. Dafür benötigen sie meist Kleidung, Unterkünfte, Ausrüstung, Flüge und verschulden sich auch in einem gewissen Rahmen.

Die Technik-Influencer:innen stellen meistens auf YouTube oder in Blogs die neueste Technik und Geräte vor. Dabei behandeln sie die Eigenschaften eines Produktes wie Größe, Gewicht und Ausstattung. Die Geräte bekommen sie von den Firmen als Leihgeräte für ihre Promotion. Sie dürfen zum Teil diese Geräte als Gegenleistung behalten. Dabei erhalten sie oft auch eine kleine Provision, wenn sie mit gewissen Rabatt-Codes ihre Follower:innen zum Kauf des Produktes werben. So kann eine Firma sehen, wieviel die Influencer:innen zum Verkaufserfolg beigetragen haben. Durch die Eingabe des Codes während der Bestellung wird es sichtbar.
Man sollte unbedingt darauf achten, ob diese Artikel gesponsert sind, da es zum Teil zu Vergleichen mit Konkurrenzprodukten kommt, die nicht gerecht beurteilt werden. Sie können aber durchaus mithalten, daher sollte man beim Kaufen auf das Preis-Leistungs-Verhältnis schauen.

Verträge mit Firmen:

Passend zum Image von Firmen tauschen sich die Influencer:innen oder Agenturen aus, inwieweit die Produkte vermarktet werden können. Dabei erhalten sie Geld- oder Sachleistungen.
Die vermarkteten Produkte sollten in derselben Nische liegen, in der die Influencer:innen tätig sind.

Wie vermarkten sie Produkte?

Influencer:innen platzieren auf ihren Kanälen durch ihre Reichweite Product-Placement von bestimmten Artikeln. Dabei gibt es direkte und indirekte Werbung. Beides müssen sie kennzeichnen oder zumindest angesprochen haben. Es wird einfacher, wenn sie wie Geschwister wirken. Das bewirkt eine gewisse Vertrautheit und Nähe zu den Follower:innen. Und die Influencer:innen können somit das Produkt besser verkaufen.
Ab einer gewissen Nähe eifern Jugendliche gern dem Ideal nach und kaufen dann die vorgestellten Produkte. Nach dem Motto: „Wenn er das nutzt, kann es nur gut sein“.
Dabei ist es ein sehr schmaler Grat für Influencer:innen, eine ehrliche und objektive Meinung an die Community weiterzugeben. Andersrum gibt es auch solche, denen es nur ums Geld geht. Sie nehmen jeden Deal an. Es geht sogar so weit, dass sie Dinge vermarkten, die schädlich sind, wie zum Beispiel Online-Casinos.

Kommunikationkanäle:

Die folgenden Wege nutzen Influencer:innen: Facebook, Instagram, TikTok, YouTube, Streams (Twitch), Twitter und simple Blogs. Dort teilen sie ihr Leben mit der Community und schaffen damit Nähe. Meistens wird über Kommentare oder Chats mit den Influencer:innen interagiert. So suchen die Influencer:innen nach einem Stimmungsbild, um ggf. den Content darauf anzupassen.

Motivation:

Die Influencer:innen haben Spaß an dem, was sie tun und möchten es anderen näherbringen. Viele haben die Hoffnung, das große Geld zu verdienen, wenn sie den Durchbruch schaffen.

Warum folgen wir Influencer:innen?

Die meisten möchten gute Unterhaltung, um vom Alltag abzuschalten. Andere suchen eine gewisse Vertrautheit und wollen irgendwie dazugehören, um nicht mehr das Gefühl zu haben, allein zu sein. Es gibt die, die Rat bei Ihren Vorbildern suchen, weil sie davon ausgehen, sie gut zu kennen und ihrem Rat bzw. ihrer Lebenserfahrung vertrauen. Sie sind eine Art große/r Bruder/Schwester. Wir suchen in dem, was sie zeigen oder schreiben, Bestätigung.
Darunter fallen auch Dinge wie Sympathie, Weisheit, Lebensfreude, Entwicklung, Motivation. All das, was uns die Person an Mehrwert bieten kann.
Negative Auswirkungen auf die Influencer:innen

Influencer:innen, die nicht authentisch sind, also eine Maske aufsetzen, werden auf lange Sicht irgendwann krank. Das tägliche Verstellen erzeugt einen gewissen Druck, immer glücklich aussehen zu müssen.
Die Erreichbarkeit über die Sozialen Medien ist praktisch 24/7, so dass manche keine Ruhe bekommen und denken, sie müssen ständig etwas posten bzw. Präsenz zeigen, damit sie keine Follower:innen verlieren. Das führt nicht selten zu Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen bei Influencer:innen.

Negative Auswirkung auf die Community und Gesellschaft:

Das Verhalten mancher Influencer:innen nimmt negativen Einfluss auf die Jugend, welche sie stark beeinflussen. Zum Teil fordern sie ihre Community auf, ihnen zu spenden, damit sie über die Runden kommen. Obwohl die Follower:innen oft selbst nicht die Mittel besitzen, wollen sie ihrem Vorbild helfen. Die Influencer:innen blenden meist Ziele ein, wie z. B. Unterkunftskosten oder Geld für ein neues Mikrofon. Sie geben vor, damit noch besseren Content bereitstellen zu können. Sie werben mit Angeboten, die die Follower:innen in die Schulden treiben können, wie z. B. Online-Casinos. Es gibt nicht selten Influencer:innen, die auch ein unsoziales Verhalten an den Tag legen, indem sie kleinere Influencer:innen z. B. mobben. Oder es wird indirekt aufgefordert, dass ihre Community diese Person hatet („verbal angreift“), damit sie von der Plattform verschwindet. Nicht selten entstehen dadurch psychische Einschränkungen, die ein Leben lang andauern. Da wären Depression, Angststörungen, soziale Phobien und Essstörungen – das sind die bekanntesten Auswirkungen auf die noch nicht ganz gefestigten jungen Menschen. Es sind Extrembeispiele, die ich hier nenne. also nicht jeder ist so, wie ich es hier beschrieben habe.
Positive Auswirkung zwischen Community und Influencer:innen

Bei all der Negativität gibt es auch gut harmonierende Verbindungen zwischen Influencer:innen und Community. Wenn Influencer:innen ihre Leben mit den Follower:innen teilen und nicht alles hinter einer Maske verstecken, kann dort sehr viel Mehrwert für beiden Seiten entstehen.
Da das Wissen dort stark gebündelt ist, kann es einen großen Austausch zwischen beiden Seiten geben.
Jeder von uns hat schon in Situationen gesteckt, wo andere erst noch davor stehen, sie zu verstehen. Mit der richtigen Kommunikation kann man ganz viel für sich herausziehen. Dafür braucht man eine gewisse Selbstreflexion. Vor allem kann man den Umgang mit z. B. Krankheiten, schweren Lebenssituationen oder Dingen lernen, die man allein nicht geschafft hätte, allein durch Content, den die Influencer:innen bereitstellen.

Persönliche Ansicht:

Ich persönlich schaue mir ganz verschiedene Sorten von Influencer:innen an. Je nachdem, was ich gerade brauche. Möchte ich abschalten, habe ich meist nur einen Stream im Hintergrund laufen und lausche der Stimme. Ich spiele dann meist selbst nebenbei oder höre einfach Musik. Brauche ich Informatives zu Technik, bin ich meist auf YouTube unterwegs und sehe mir Reviews von Produkten an. Um Inspiration oder Motivation zu bekommen, nutze ich meistens YouTube oder Google Bilder, indem ich bestimmte Begriffe eingebe. Es gibt viele gute, und auch negative Kanäle. Da muss man sich erst einmal durcharbeiten, um den für sich richtigen zu finden. Es hat mir schon in einigen schlechten Phasen aus dem Sumpf geholfen. Ich bin mir sicher, mit dem richtigen Umgang mit den Sozialnetzwerken kann man viel Positives daraus ziehen.
Wenn es um die Jugend geht, sind auch die Eltern gefragt, dass sie die Jugendlichen aufklären und vorher absprechen, falls sie vorhaben, mehr als das Taschengeld auszugeben, damit nicht das ganze Ersparte aus dem Fenster geworfen wird.
Erwachsenen, die sich nicht unter Kontrolle haben, rate ich dazu, mit Freunden oder Familie zu sprechen und sich ggf. professionelle Hilfe zu holen.

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