Jeder Bremer kennt ihn. Den Bremer Marktplatz im Zentrum von Bremen. Er liegt zu den Füßen des Bremer Doms. Der Marktplatz ist einer der ältesten öffentlichen Plätze der Hansestadt und ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Freifläche misst gut 3.484 Quadratmeter,
die als Fußgängerzone ausgewiesen sind. Der so zentral gelegene Marktplatz ist jederzeit gut erreichbar über die Straßenbahnlinien 2 und 3, die an der nordwestlichen Seite des Platzes zwischen Rathaus und Roland entlang führen.
Zu der Geschichte des Bremer Marktplatzes: Er entstand im Jahr 1404, in dem auch der
Roland aufgestellt wurde. Vor dieser Zeit befand sich der Markt über ca. 600 Jahre hinweg auf dem Gelände der heutigen Liebfrauenkirche.
Auf der einen Seite steht das Rathaus, gebaut um 1405 bis 1409. Daneben, an der Südostseite steht das Balleersche Haus und das Pundsacksche Haus. Die aufwändig gestalteten Giebelhäuser wurden im 15. und im 16. Jahrhundert errichtet. Bremens Börse wurde um 1864 erbaut und wurde bei einem Luftangriff der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges am 20. Dezember 1943 zerstört. Nachdem die Ruine eine Zeitlang stehenblieb, bis die Handelskammer im Jahre 1957 das Gelände an die Stadt verkaufte, wurde im Jahre 1961 um die Gestaltung des Neubaus ein Wettbewerb ausgeschrieben Im Jahre 1966 wurde dann das neue Haus der Bürgerschaft eröffnet.
Gegenüber vom Rathaus befindet sich der Schütting, der Sitz der Handelskammer Bremen. Für den Bau dieses Gebäudes, in den Jahren 1537 bis 1538, wurde damals das Gelände aufgeschüttet, weil es zur Weser-seite hin leicht abfiel. Der Schütting brannte nach einem Luftangriff am 6. Oktober 1944 nieder und wurde bis 1956 in alter Form wieder aufgebaut.
Des weiteren findet man das Bankhaus Neelmeyer, welches dort seit 1954 seinen Hauptsitz hat.
Die Giebelhäuser an der Nordwestseite des Marktplatzes entstanden im 16. Jahrhundert. Das Rathscafé/Deutsches Haus, das Haus Zum Jonas, in dem Gaststätten untergebracht sind, das Haus, das die Raths-Apotheke beherbergt und das Haus der Stadtparkasse. Diese Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.
Viele Gebäude hier am Marktplatz und der Roland werden nachts beleuchtet.
Die Rathausfassade feierte übrigens 2012 ihr 400-jähriges Jubiläum.
Dieser befindet sich an der Hemelinger Bahnhofstraße, ungefähr dort, wo die Osenbrückstraße von der Hemelinger Bahnhofstraße abgeht. Er wurde früher sehr viel genutzt, im Gegensatz zur heutigen Zeit, in der der Marktplatz keine öffentliche Rolle mehr spielt, zumal man nur ein paar Meter weiter ein kleine Einkaufsmeile findet.
Neu sind dort kunsthaft gestaltete blaue Skulpturen.
Bei unseren Recherchen haben wir relativ wenig Informationen über dessen Geschichte gefunden. Allerdings habe ich aus dem Buch „Hemelingen – von Nachbarn, Bekannten und Unbekannten , 100 Jahre im Zeitraffer Teil 1“ von Helga Hoffmann ein kleines Beispiel für das Leben, damals auf dem Hemelinger Marktplatz, entdeckt. Das im folgenden beschriebene Geschehen trug sich etwa zur Jahrhundertwende zu. Herr August Trampf war damals viele Jahre ehrenamtlich als Marktmeister des Hemelinger Marktplatzes tätig und seit 1907 stand er als Markt-kommissar in den Akten.
Am 21.8.1907 bedauerte der königliche Landrat von Achim gegenüber der Gemeindeverwaltung Hemelingen, dass auf dem vorangegangenen Frühjahrsmarkt in Hemelingen Marktbeziehern Plätze angewiesen wurden, ohne dass sie im Besitz einer Genehmigung dafür waren. Zudem würden für die Zukunft nur noch zwei Karussels zugelassen.
An den alljährlich zweimal stattfindenden Markttagen kamen gerne Karussellbesitzer und erhoben Anspruch auf einen Platz. Das waren wieder Angelegenheiten des Marktkommissars Trampf.
Am 8.9.1908 berichtete der Gemeindevorsteher Christern dem Landrat Achim, dass es Streitigkeiten unter den Schaustellern gäbe. Der Schausteller Dopmann hatte sein Karussell an einem anderen Platz aufgestellt als von Trampf zugewiesen.
Christern beobachtete dann einen Streit und kurz darauf einen Mann mit blutendem Kopf.
Der Wagen der Witwe Haare wurde beschädigt und die Stimmung musste wohl aggressiv gewesen sein. Christern schickte einen Boten und daraufhin erschienen der Gendarm Müller und Gendarm Achilles. Trampf sagte später zu Christern, dass der Streit wohl dadurch entstanden sei, dass
die Frau Haare mit ihrem Karussell weiter vorgerückt sei als angewiesen worden war.
Dann hätten Dopmann und Ahrend wohl dasselbe gemacht.