Unzählige Menschen auf der ganzen Welt spielen gerne Videospiele. Auf dem PC, auf der Konsole, vor dem Fernseher, oder auf dem Smartphone, was es zu einer der beliebtesten Formen der Unterhaltung heutzutage macht. Im Jahre 2020 verzeichnete die Gaming-Industrie sein profitabelstes Jahr in der Geschichte, als während der Coronakrise fast alle anderen Formen der Unterhaltung, die nicht online basierend sind, nicht vorhanden waren.
Obwohl bewiesen ist, dass Gaming viele positive Aspekte hat, wie z.B. lernen mit fremden Situationen umzugehen und dabei schnell zu handeln, gibt es immer noch Menschen, die sich Sorgen machen, dass sie einen schlechten Einfluss auf uns haben. Games, wie es manche böse Zungen behaupten, machen dumm, gewaltbereit und zu einem Einzelgänger. Doch was steckt wirklich hinter diesen Behauptungen?
Fangen wir an mit einigen Erkenntnissen, die nicht so oft besprochen werden. Neben der Tatsache, dass Gaming positive Sozialaspekte hat, hat es auch andere positive Aspekte. Action-Games mit einem hohen Tempo verbessern die Reflexe und erhöhen die visuelle Aufmerksamkeit.
Video Games haben auch das Potential, Gamer zu bilden. Es gab über die Jahre immer mal wieder Berichte von Lehrern, die in Fächern wie Kunst und Geschichte Games benutzt haben, um Schüler zu unterrichten (Games wie Minecraft, Sim City und Civilization). Hypothetisch können Videospiele Jugendliche mehr dazu begeistern zu lernen.
Der letzte positive Aspekt den ich besprechen möchte ist, ob Videospiele die psychische und mentale Gesundheit verbessern. Obwohl schon kleinere Spiele entwickelt wurden, die Kindern mit ADS helfen sollen sich besser zu konzentrieren, gibt es aber auch kommerzielle Spiele wie Animal Crossing: New Horizon, die beweisen, dass sie das allgemeine Wohlbefinden des Menschen verbessern.
Man kann also feststellen, dass die Wissenschaft durchaus positive Aspekte gefunden hat, sie aber nicht so weltbewegend sind wie einige es gern haben wollen.
Doch was ist mit den negativen Aspekten? Seit Jahrzehnten gibt es die Furcht, dass Games der Auslöser von aggressiven Verhalten sind.
Es wurden bereits mehrere Studien angefertigt die zwar zu Debatten geführt haben, aber keinen Beweis lieferten, dass Videospiele auch Aggressionen fördern. In einem Schreiben der APA (2020, American Psychology Association) wird angegeben, dass es keinen Anhaltspunkt gibt zwischen Gewalt in Videospielen und Gewalt im echten Leben und dass solche Schlüsse nur Ablenken vor den wirklichen Faktoren.
Ein weiterer Aspekt der heftig debattiert wird ist, ob Videospiele die schulische Leistung schwächen. Auch das ist ein Thema wo sich die Geister scheiden. Einige Wissenschaftler sagen Ja und andere sagen Nein. Es könnte sein, dass ein Kind, das schlecht in der Schule ist, lieber Videospiele zockt. Aber das sind nur Mutmaßungen. Es stimmt aber auch, dass es sich negativ auf das Leben auswirken kann, wenn Kinder (und auch Erwachsene) ständig Videospiele zocken und dabei andere wichtige Sachen (schlafen, sozialisieren, Hausaufgaben machen, etc.) vernachlässigen. Und das bringt uns zu unserem nächsten Thema: Sucht.
Viele Eltern sind besorgt dass ihre Kinder süchtig nach Videospielen werden. Sucht ist allerdings ein sehr sensibles und kompliziertes Thema. Es stimmt schon, dass manche Menschen in einem gewissen Kontext eine pathologische Beziehung mit einem Videospiel haben können und dabei alles links liegen lassen und diese Menschen brauchen Hilfe. Allerdings sind solche Leute die absolute Seltenheit.
Alles im Allem scheinen die Befürchtungen ziemlich übertrieben zu sein. Videospiele, als ein Medium, sind weder Gut noch Schlecht. Es kommt drauf an was du zockst, was für ein Mensch du bist und warum du es zockst.
Abschließend muss man halt einfach feststellen, dass unzählige Menschen auf der Welt Videospiele zocken. Videospiele sind zur einer Kunstform geworden. Es ist ein großes Medium, das viele verschiedene Genres zu bieten hat, die du alleine zockst, mit jemandem zusammen oder gegen Andere antrittst. Obwohl die große moralische Panik gegen Videospiele sehr überspitzt ist, muss man aber auch die Fehler in der Spieleindustrie ansprechen und bessere Arbeitsbedingungen fordern. Die positiven Aspekte sind aber auch sehr übertrieben, obwohl die sozialen und gesundheitlichen Aspekte wirklich existieren. Noch mehr dieser positiven Aspekte zu studieren könnte uns helfen sie besser zu verstehen. Aber am Ende muss man einfach nur sagen, dass Videospiele da sind um Spaß zu machen.