Autor:in: Joachim Götz

Alte staubige Allee

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Hier wo das Wetter dazu neigt mich zu vergessen
wo die Zeit entweder für oder gegen mich ist,
die Wäsche zum trocknen an der Leine hängt,
und eine dicke Wolke am Himmel die Schwalben fängt,
sitze ich in einem Apfelbaum voller Pflaumen
und jongliere mit Messern und Gabeln und Teer und Daunen

sucht mich nicht, denn ich habe mich versteckt,
um mich nicht an den Kanten der Schatten zu schneiden,
am gedeckten Tisch, interessiert es mich wie Hunger schmeckt.
Wenn ich nur für mich sein kann, dann hör ich auf zu leiden.

ich bin der mit der Rose im Knopfloch,
mit einem Lächeln und einer Träne, – immer noch
und dem unbezahlbaren Charme,
und ich schaukle mein Herz im Arm,
auf der Suche nach dem Mann mit dem Tambourine,
der früher hier immer auf und ab ging.
der mich alles vergessen ließ bis zum Morgengrauen,

so lange das Neonlicht mir meinen Weg weist,
und der Zug auf dem Abstellgleis immer weiter reist,
stehen in jedem schmutzigen Treppenhaus noch Leute,
suchen im schummrigen Licht nach gestern oder heute.
Wenn ich ein Künstler wär, dann würde ich ein Lied davon singen
ich würde all die Traurigkeit zum klingen bringen,
und für eine Sekunde geht ein Bild in meinen Kopf,
eine Stimme lenkt mich ab, klopf klopf,
dann hört das Bild im Herzen auf zu sein,
und ich bin wieder allein.
Und das wollte ich ja sein.

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