Autor:in: Brigitte Köstens, Jürgen Busch

Brigitte Köstens
























Brigitte Koestens ist geboren am 28. März 1954 in Bremen und hier aufgewachsen. Sie hat das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt und ein Kunststudium begonnen, um dann leider feststellen zu müssen, daß ihre Begabung einerseits und das akademische Malen andererseits miteinander nicht zu vereinbaren waren. Die Erfahrung des Andersseins war einer der Auslöser einer umfangreichen Lebenskrise, von der sie seit langem erfolgreich in der Genesung ist. Das Malen ist beständiges Ausdrucksmittel geworden auf folgende Weise:

Brigitte Koestens malt seelisch-intuitiv und zugleich figürlich, wenn auch nur schemenhaft andeutend. Das Seelische ist der eigentliche Inhalt und die Figur ist im Werden durch das Seelische begriffen. Das Figürliche ist nie dominant. Form oder Figur sind so weich und früh, daß selbst der Ausdruck archaisch schon ein zu entwickelter ist. Und doch wohnt dieser frühen Form etwas Eigenes inne, das mehr als biologisches Leben ist. Da ist der Hauch einer Seele, die zum ersten Mal vielleicht sich zeigt und hier äußert und hofft, gesehen oder gehört zu werden.

Mit ihren Bildern verlangt die Malerin still nach der Berücksichtigung dieses Lebens und der angefangenen Persönlichkeit. Indem das Figürliche also gerade mal schemenhaft bleibt, umgrenzt es die eben im Werden befindliche Seele. Ihre Verwundbarkeit möchte den Respekt vor der Entwicklung, den Schutz und die Zeit dafür. Ist das noch Brüten oder ist das schon Kinderpflege?

Beachten Sie den vorhandenen Kontrast, der mehr verbindet als trennt. Wie weiche Wellen kann man sich an das Yin Yang Asiens erinnert fühlen. Doch die Bilder von Brigitte Koestens sind oft verbunden mit einer christlichen ursprünglichen Frömmigkeit, die nicht beansprucht, reflektierte Religion zu sein, sondern Gottvertrauen von der Basis her sein möchte. Das ist wie der Unterschied zwischen akademischem und intuitivem Malen.

Dementsprechend gibt es keine Vorstudien, sondern der Impuls bestimmt das Material: Ob Aquarellfarbe oder Aquarellstift, Öl-, Acryl- oder Wandfarbe, Tusche oder Pastellkreide – sie alle finden durch die Hand der Künstlerin auf Papier, Aquarellpapier, Leinwand oder Pappe. Das geschieht teils in zwei Malgruppen, teils zuhause oder im Kleingarten.

Schon seit 20 Jahren stellt Brigitte Koestens ihre Bilder in Bremen aus und zwar bisher schon (in alphabetischer Reinfolge) im Frauenkulturhaus (Hulsberg), Haus der Diakonie (Bürgerpark), Kulturhaus Brodelpott (Neustadt), in den Weserterrassen (Steintor) und im Wichernhaus (Fehrfeld).

Jürgen Busch