Durch meine Krankheit und das Nicht-abgrenzen-können, Nicht-herzlich-lachen-können, Nicht-Freuen-können verliert man viele Freunde. Aber auch das Nicht-abgrenzen-können, Überall-helfen-wollen, Über-die-eigenen-Grenzen-gehen, Nie-richtig-Nein-sagen-können und das Gefühl zu haben, man ist symbolisch wie ein Fass, das Wasser läuft höher und höher. Was passiert dann, es läuft über und genauso fühle ich mich dann; kommt alles, was sich gestaut hat, auf einmal raus, und die Menschen, die über-den-Grenzen – aber auch, die man mag – sind weg!!
Ich z.B. komme mir vor, als wäre ich in einem Glashaus. Stehend, liegend, sitzend, umgeben geht es mir besser. Stehe ich hinter meiner eigenen Glaswand. Hände dran – schaue, wie Leute lachen, Spaß haben, Beziehungen, sich streiten, Essen. Ich selbst möchte schreien – ich will auch rufen: Hört Ihr mich ich bin so einsam – von außen läuft alles wie auf einer große Bühne! Ich, Lara, überlege, wie kann ich dieses Glashaus durchbrechen? Vielleicht ist es ja der erste Schritt, dass ich schreibe. Es fühlt sich schrecklich an, sooo einsam zu sein!
Es gibt Momente, da leg ich mich in meinem Glashaus ins Bett, die Decke von Fuß bis Kopf immer ein Stückchen höher ziehen – bis ich denke, mich sieht keiner mehr! Manchmal fühle ich mich aber auch wie ein Roboter – ich funktioniere einfach! Ich will nicht mehr länger einsam sein, unnahbar. Für Außenstehende wirkt das so, als wolle man mit einem nichts zu tun haben – aber das täuscht. Ich möchte heute meine Glaswand zerbrechen und da durchgehen in das Leben, die Sonne, den Regen!
Ich hoffe, mein Lebensereignis kommt evtl an. Ich, Lara, kann Kritik sowie Positives (beides) ab – möchte anderen Mut machen, selbst was zu schreiben und offener mit sich selbst und der Krankheit umzugehen!
Eure Lara!!!