ln Bremen-Gröpelingen steht das Haus, in dem die Spatzen wohnen. Das Haus befindet sich in einer recht breiten Straße mit Kopfsteinpflaster. Das Haus ist klein und unscheinbar, nahezu versteckt unter sattgrünem Efeu. Efeu umschlingt das Haus, hüllt es ein. Da ist genug Lebensraum für Spatzen. Unter dem Blätterdach wird ihnen ein Häuschen geboten mit fruchtigem, nussigem Futter. Die Spatzen verlassen dafür ihr Nest. Es ist ein Getöse und Gepiepse, die Spatzen sind gut gelaunt. Die Schalen der geknackten Kerne werden aus dem Häuschen geschleudert. Da ist man gewillt, in Deckung zu gehen vor den Minigeschossen.
Unten auf der Erde, zwischen hübsch bepflanzten Tontöpfen, steht die untere Hälfte eines Römertopfes, welcher den Spatzen als Badezuber dient. Da steht die Spatzenmeute Schlange, wartet ungeduldig, dass der badende Spatz das Badebecken freigibt. Da fliegt der Spatz raus und setzt sich zum Trocknen auf einen mit Geranien bepflanzten Tontopf. Da ist auch schon der nächste Badekandidat im Becken. Einem Spatz ist so warm, dass er sich frech zu dem anderen ins Planschbecken gesellt. Ein aufschreiendes Gepiepse in der Runde, doch das verscheucht den ungebetenen Spatz ganz und gar nicht und er badet genüsslich weiter. Das Becken wird für den nächsten oder die nächsten geräumt.
Es ist Frühling und die Spatzen haben gebrütet, die kleinen Spatzen sind schon geschlüpft. Von morgens bis abends piepsen sie nach Futter. lhre Eltern fliegen zwischen ihrer Brut und dem Futterhaus hin und her. Die Kleinen wagen erste Flugversuche zum Futterhaus. Erst scheinen die Jungspatzen sich nicht zu trauen, doch dann fliegen sie unbeholfen los. Peilen das Futterhaus an. Doch fliegen und das Flugziel erreichen ist schwierig. So kommt es zu einer kleinen Zwischenlandung auf einem Ast. Völlig aus der Puste sitzen sie da und wundern sich, wie sie dahin gekommen sind. Nach einer kurzen Verschnaufpause der nächste noch immer unsichere Flug, doch sie erreichen das Ziel und zur Belohnung gibt es eine dicke Rosine.
Es leben so viele Spatzen im Efeu vom Haus, dass man das Piepsen nicht überhören kann. Viele ältere Menschen verweilen oft vor dem Haus, um dem bunten Treiben zuzuschauen. Das Spatzenhaus ist über viele Straßen hinaus bekannt.