Autor:in: Annika Hader

Die Angst vor dem Zahnarzt

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Umgehen mit Ängsten ist ein Thema, mit dem sich viele Menschen auseinandersetzen müssen und dabei auch heutzutage immer noch auf Unverständnis treffen. Das betrifft oftmals verschiedene Bereiche im ganz normalen Alltag, so auch den Umgang mit Arztterminen.

Doch wir Menschen können im Umgang miteinander etwas verändern.

Für viele Menschen ist der Gang zum Zahnarzt mit großer Angst verbunden. Diese sogenannte Zahnbehandlungsphobie oder auch Dentalphobie hindert Patient:innen oftmals daran, den ausgemachten Zahnarzttermin sogar einzuhalten. Das kann fatale Folgen haben. Nicht nur, dass viele Zahnärzt:innen mittlerweile eine Terminausfallgebühr berechnen, sondern auch, dass eine nicht durchgeführte Zahnbehandlung häufig zu starken Schmerzen, Entzündungen, Verschlimmerung der Zahnsituation oder gar zu systemischen Erkrankungen führen kann.
Erfahrungsgemäß haben zirka sechs von zehn Patient:innen Angst vor dem zahnärztlichen Besuch und zwei von zehn eine richtige Phobie. Dabei kann es von einem leichten Gefühl des Unbehagens bis hin zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Blutdruckabfall oder Blutdruckzunahme, Zittern oder Schwitzen kommen.
Doch wann gilt man eigentlich als Angstpatient?
Menschen, die durch diese Ängste beeinträchtigt sind und ein deutliches Angstgefühl verspüren; nicht nur bei zahnärztlichen Behandlungen, sondern sogar schon vor den regelmäßigen Routineuntersuchungen, gelten als Angstpatient:innen. 
Eine spezialisierte Praxis für Angstpatient:innen schafft den betroffenen Menschen eventuell eine Linderung des Gefühls. Das zahnmedizinische Personal sollte darum gut geschult sein, um auf die Ängste der Patient:innen mit viel Geduld und Einfühlsamkeit eingehen zu können. Eine Wohlfühlatmosphäre in Bezug auf das Fachpersonal sowie das Ambiente der Praxis kann ebenfalls für eine leichte Entspannung sorgen. Ängste sollten weder vom zahnmedizinischen Personal noch von Patient:innen selbst unterdrückt oder runter gespielt werden.

Manchmal schleicht sich Routine ein, die Patienten werden in die Behandlungsposition gefahren und das zahnärztliche Fachpersonal kommt durch in routinemäßiges in Handlung gehen in eine praxisbezogene Komfortzone. Verständliche Voraussetzung wäre da, dass Patient:innen sich mit einem großen Vertrauen gegenüber den Behandler:innen hinwenden können. Nun wäre es von Vorteil für alle Beteiligten, dass es möglich ist für betroffene Menschen, die Zahnarztphobie benennen und zuvor in der Anamnese anzusprechen.

Ursachen dafür gibt es natürlich viele verschiedene. Gab es vielleicht einen Angstauslöser? Sollte dieses der Fall sein, so kann an dem Punkt eventuell angesetzt werden. Viele Menschen haben beispielsweise eine Phobie vor Spritzen. Mittlerweile gibt es auch im zahnmedizinischen Bereich dafür Alternativen, die eine Betäubung im Mund weniger unangenehm machen oder gar ersetzen lassen. Ist die Angst dennoch so groß und mit einer schon tagelang zuvor eingeschränkten Lebensqualität verbunden, so kann über einfühlsame Gespräche vor der Behandlung, oder beispielsweise autogenes Training oder Hypnose zur Überwindung der Dentalphobie nachgedacht werden.
Empfehlenswert wäre auch eine Verhaltenstherapie für Patient:innen, in der man hilfreiche Schritte für sich selbst erarbeiten kann und schon im Vorfeld mit den bestehenden Ängsten umgehen. Dabei kann man z.B. den ersten Schritt trainieren, um Hemmschwelle zu überwinden. Der erste und wichtigste Schritt für Patient:innen mit Angst vor einer zahnärztlichen Behandlung ist oftmals, sich zu trauen und die Ängste offen auszusprechen. Mittlerweile gibt es auch im Internet Hilfe, Tipps und auch Foren. 
Dort kann man sich mit anderen Menschen über die Angst vor dem Zahnarzt austauschen. Auch das ist heutzutage ein hilfreicher erster Schritt, die Ängste zu überwinden.
Als Fazit: das Anliegen aller Beteiligten ist, auch wenn der Besuch in einer zahnärztlichen Praxis, für die meisten keine Wellness ist, so sollte der Besuch so angenehm wie möglich gestaltet werden vor allem mit dem Ziel, zur Gesundung der Patient:innen beizutragen.

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