Autor:in: Joachim Götz

Inventur Straßenbahn

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Hier sind wir nun wieder
Erneut schauen wir uns interessiert an,
doch erkennen wir uns nicht,
noch nicht.

Schwimmen weiter in diesem trüben Tümpel,
suchen nach einem Sinn und einem Zweck,
unwissend und doch sehnsüchtig ahnend,
was endlich Frieden bedeuten mag.

Irgendwo tief in mir drin,
da hab ich es schon,
da weiß ich, dass kein Mensch es mir nehmen kann.
Als würden wir zu etwas viel größerem, bedeutsameren gehören,
welches wir aber im Moment nicht erkennen können.
Es ist wie inmitten einer Amnesie,
wie inmitten des Auges eines Orkans!
Und ich wünsche mir so sehr Amnestie!

Jedes Schild an jeder scheinbar gottverlassenen Kreuzung,
oder in jeder scheinbar gottverlassenen Straßenbahn,
weist unweigerlich darauf hin
auf das Unfassbare,
Unberührbare

jeder krumm gewachsene Baum ist ein Zeichen,
jeder Lerchengesang eines Finks,
an der Grenze eines Dorfes zum anderen!
während die Sitze besetzt zu sein scheinen mit Clowns ohne Clownskostüm,
den traurigen, weinenden,
und den lachenden,
ihre Fratzen mutig erhebend in den Nebel hinein.

Der dumme August war nicht mehr aktuell,
man musste sich umstellen,
neue Rollen und Figuren erschienen auf der Plattform,
sie alle hatten Angst vor dem, was kommen mochte!
ihre Gesichter zunehmend schmerzverzerrt!
Doch Du und ich,
wir geistern immer noch weiter,
unruhig und unstet,
obdachlos,
wurzellos,
traurig,
aber niemals ohne Hoffnung.

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