ARYA – Eine professionelle App, die dir dabei hilft, dein Leben wieder in deine eigenen Hände zu nehmen. Quelle: www.aryaapp.co
Zum einen wäre da Arya: ein Stimmungstagebuch und Aktivitätenplaner. Ziel dieser App ist es, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, welche Aktivitäten das eigene Befinden verbessern und anschließend mehr von diesen in den Alltag durch gezielte Planführung in einem Wochenkalender zu integrieren. Die App bietet vorgefertigte Missionen, wie sich geplante Aktivitäten in der App nennen, welche typischerweise als hilfreich empfunden werden. Die Missionen gehen von Anregung zum Sport, über Schlafroutinen bis zu Selbstwertübungen. Die App ist vollkommen kostenfrei. Zum anderen haben wir Wysa: ein Stress-, Depressionen- und Sorgen-Manager. Wysa funktioniert auf Basis von Text-Gesprächen mit einem KI (Künstliche Intelligenz) -Pinguin oder aber auch mit echten Therapeuten, sollte man diese Zusatzfunktion in Anspruch nehmen. Wie sich die Therapeutengespräche gestalten, haben wir nicht testen können. Aber der KI-Helfer bietet sowohl ein sich frei gestaltendes Gespräch, in welchem man dynamisch über seine Belange reden kann, als auch themen- beziehungsweise problembezogene Übungen und Gedankenanstöße. Die App ist grundlegend kostenfrei, aber mit eingeschränktem Inhalt. Die Kosten für die Vollversion betragen entweder 49,99 € pro Jahr oder 7,99 € pro Monat. Eine Lebenszeit Lizenz ist derzeit (Stand: 09.03.2020) reduziert für 99,99 € (regulär 199,99 €) zu erhalten. Das Therapeutenangebot ist separat und kostet zwischen 5 € und 8,80 € pro Woche.
Mariana(33) Erstmal hab ich “Arya Companion” runtergeladen und gar nicht gemerkt, dass ich die falsche Arya App installiert hatte. Wir wollten nämlich “Arya Stimmungstagebuch und Aktivitätenplaner” testen. Das Layout der App erinnerte mich mit seiner Schlichtheit an eine Exceltabelle und war deswegen für mich wenig ansprechend. Dieser Umstand steigerte nicht gerade mein Bedürfnis, die App zu nutzen. Als mir mein Kollege, der die gleiche App testete, irgendwas von Missionen erzählte, suchte ich nach dieser Funktion. Die Missionen hätte ich mit Sicherheit gar nicht wahrgenommen, hätte mein Kollege nichts davon erzählt. Das wäre sehr schade gewesen, weil die Missionen ein super Ansatz sind. Dass die Missionen direkt zu Anfang ganz starr terminiert werden, hat mich allerdings unter Druck gesetzt. Die tägliche Frage, ob ich die jeweiligen Missionen umgesetzt habe, nervte mich ziemlich schnell, weil die Antwort ständig “Nein” lautete. Generell finde die Idee der App sehr gut. Aber an der täglichen Umsetzung bin ich kläglich gescheitert. Nicht zuletzt, weil mich die Handhabung und das extrem schlichte Design genervt haben.
Dirk(47) Ich bin nicht unbedingt ein großer Handy-Fan, aber Neuem gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen. Also: Ran an das Smartphone und Arya runtergeladen. Die App ist wohl eher für junge, digitale, urbane Hipster entwickelt. Ich bin vielleicht urban, aber so jung und so hip nun auch nicht mehr. Und digital, wie erwähnt, schon gar nicht. Allein die vorgegebenen Antworten auf die Frage „Wo bist du gerade?“ hören sich an wie das Wochenend-Tagebuch eines dynamischen 25jährigen Szenegängers aus Berlin-Mitte: Im Club? An der Uni? In Öffentlichen Verkehrsmitteln? Im Fitnessstudio? Das ist nicht unbedingt meine Lebenswelt. Was ist mit Alternativen wie: Beim Rasenmähen? In der Moschee? Im Sportverein? Im Krankenhaus? Das ist auch nicht meine Lebenswelt, aber wenn sie so wäre, dann hätte ich Probleme… Ich glaube, hier zeigt sich mein Grundproblem mit den Apps. Es gibt Kategorien, in die man eingepasst wird. Leute sind aber komplexer. Die Symptom-Abfrage diagnostiziert mir moderate Depressionen und gratuliert mir: „Super! Geschafft!“. Das finde ich seltsam und das passiert auch nicht, wenn ich mit Menschen kommuniziere (abgesehen davon, dass ich keine Depressionen habe). Es gibt bestimmt Leute, denen solche Apps helfen und die dadurch aktiviert werden, achtsamer mit sich umzugehen. Ich fühle mich eher gehetzt und fremdbestimmt. Andauernd piept das Gerät, und ich soll jemanden anlächeln oder spazieren gehen. Ich habe das keine zwei Wochen durchgehalten. Aber ich bin wie gesagt auch kein Handy-Fan.
Wysa – kostenlose Selbsthilfe-App für psychische Gesundheit, Stressabbau, Achtsamkeit und Angststörung
Jacky(28) Die Basis-Version dieser Selbsthilfe-App ist kostenlos und bietet meiner Ansicht nach sehr viele Optionen, die einen Kauf der Vollversion nicht zwingend notwendig machen. Ich bin von der Idee und der Umsetzung sehr angetan und würde die App jedoch eher denjenigen empfehlen, die ihr Handy ohnehin häufig nutzen. Dass die App nur auf Englisch erhältlich ist, finde ich bedauerlich, da sie somit nicht für jeden zugänglich ist. Zu Beginn wird man von einem kleinen Pinguin namens „Wysa“ begrüßt. Natürlich spielt es im Wesentlichen keine große Rolle, aber der Niedlichkeitsfaktor steigt in diesem Moment immens, und es muntert einen auf Anhieb auf. Dann werde ich nach meinem Namen gefragt und im Nu habe ich „meinen eigenen Raum“ für Sorgen, Ängste, Achtsamkeit und Stressabbau geschaffen. Im nächsten Schritt kann man Themenbereiche auswählen, die einen persönlich betreffen – wie Depressionen, Ängste, Selbstwert, aber auch Themen wie Prüfungsstress oder Partnerschaft. Der kleine Pinguin taucht in bestimmten Zwischensequenzen immer wieder auf, und das nimmt dem Ganzen die Schwere. Was mir auf Anhieb auffällt und vor allem gefällt, sind die vielen Optionen. Die App wirkt durchdacht und strukturiert. Man hat die Möglichkeit, in einem Chat Dialoge mit „Wysa“ zu führen, indem versucht wird, Möglichkeiten an die Hand zu geben, wie man mit schwierigen Situationen umgehen kann. Besteht Gesprächsbedarf, kann man diesen Chat ebenfalls nutzen. Das Programm reagiert auf gewisse Schlüsselwörter und konfiguriert so die Antworten, die jedoch erstaunlich stimmig sind. Bemerkenswert ist auch, dass Übungen vorgeschlagen werden, die einem helfen sollen, unangenehme Gefühle zu regulieren und diese wieder sehr zielführend sind. Es besteht die Möglichkeit, jedem Gespräch einen Therapeuten hinzuzufügen – allerdings ist diese Funktion nicht kostenfrei. Ferner bietet die App viele Hilfestellungen: So wird einem bei Bedarf geholfen, einen Krisenplan zu erstellen. Welche Situationen bedingen Stress? Wen oder wo kann man anrufen, wenn man sich in einer Krise befindet? An welchem Ort fühlt man sich sicher, und was kann man tun, damit es einem besser geht? Diese und noch weitere Fragen stellt einem die App, bis am Ende ein Krisenplan entsteht, der jederzeit einsehbar ist. Ein SOS-Button macht den Zugriff noch einfacher. Nach potentiell schwierigen Fragen werden Übungen angeboten, die einen beruhigen und erden sollen, unter anderem die 5-4-3-2-1-Übung unter Zuhilfenahme der fünf Sinne. Ferner bietet die App in der Light-Version die Möglichkeit, Symptome von Angst und Depression zu verfolgen und im Auge zu behalten. Übungen zu den Themen „Kurze Pause“, Zufriedenheit, Stress, Angst und Schlaf werden ebenfalls angeboten. Wer vor allem mit Schlafproblemen zu kämpfen hat, kann auch auf die App „Sleep by Wysa“ zurückgreifen. Fazit: Eine sehr schöne App und ein toller Ansatz, Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen und neue Wege zu aufzuzeigen.
Tristan(28) Direkt zu Beginn fallen mir die großen, farbig gestalteten Schaltflächen der App positiv auf. Sie machen nicht nur die Bedienung einfach, sondern geben ebenfalls der Oberfläche einen lebendigen Flair. Auch durch andere Designentscheidungen wie dem WhatsApp nachempfundenen Chat und dem Einspielen von kleinen Comics und Animationen sowie dem zu Recht oft erwähnten schnuckeligen Pinguin macht Wysa seine Nutzung zu einem angenehmen und beflügelnden Erlebnis. Die Art und Weise, wie einem die Übungen und Denkanstöße vermittelt werden, lassen den Umgang mit Wysa sehr persönlich anmuten – als würde man tatsächlich mit jemandem über seine Probleme reden. Apropos Probleme: Leider kann ich nicht sagen, ob mir die App tatsächlich helfen könnte oder nicht, da ich in meinem Alltag zu oft von meinen Aufgaben oder Hobbys abgelenkt bin, weshalb ich Wysa selten im Sinn hatte und daher nicht ansatzweise oft genug nutzte, um mir darüber ein Urteil zu machen. Dennoch habe ich die App für mich noch nicht abgeschlossen. Für die Zukunft muss ich mir aber einen Tageszeitpunkt ausmachen, an dem ich mich um den Pinguin kümmere und mich nicht anderweitig verzetteln lasse.