Von der Pferdebahn zur Straßenbahn

Seit vielen Jahren gibt es in Bremen die “Bremer Straßenbahn AG (BSAG)”.
Das Verkehrsnetz der “BSAG” bietet uns Bus- und Straßenbahnverbindungen mit zahlreichen Haltestellen. Bequem und sicher können wir uns gegen einen gewissen Kostenaufwand mit den Fahrzeugen der “BSAG” von einer Haltestelle zu einer anderen fahren lassen.
Zu Anfang wurden die Personentransportwagen noch von Pferden gezogen.
Der Bremer Zivilingenieur, Carl Westenfeld, lebte jahrelang in den Vereinigten Staaten und hatte dort Erfahrungen mit Pferdebahnen gesammelt. Er beantragte am 12. April 1875 beim Bremer Senat die Genehmigung für eine Pferdebahn.
Ein Jahr später wurde die erste Strecke vom Herdentor bis zur Vahrster Brücke (heute Bürgermeister-Spitta-Allee) gebaut und kurz darauf wurde der erste Linienverkehr aufgenommen. Zu Anfang mit 12 Wagen, die mit 8 Pferden betrieben wurden. Nachdem die erste Strecke erfolgreich war, wurde sie von der Vahrster Brücke bis zur Horner Brücke verlängert. Der Londoner Konzern Tramways United Limited baute im Jahre 1879 Schienen auf der Strecke von Walle über den Bremer Marktplatz bis Hastedt für das englische Konkurrenzunternehmen “Große Bremer Pferdebahn”. Mit britischem Kapital wurde am 3. November 1879 die erste eigene Strecke des britischen Unternehmens von Hastedt nach Walle eröffnet. Diese Strecke wurde von zwei Linien bedient. Später kamen hier die Linien 2 und 3. 1880 folgte eine Verbindung in die Bremer Neustadt ab Markt über Wachtstraße und Große Weserbrücke. Das zweite Unternehmen, die “Bremer Pferdebahn”, verlängerte ihre Horner Linie 1883 bis zum Domshof. Die zwei Unternehmen haben damals das begonnen, was heute von der “BSAG” fortgeführt wird. Im Mai 1891 beschloss die “Bremer Pferdebahn” die Einführung des elektrischen Betriebes. Daraufhin benannte sich das Unternehmen in “Bremer Straßenbahn” um und nahm 1892 die erste reguläre elektrische Linie in Betrieb. Die Große Bremer Pferdebahn fuhr dagegen weiter mit Pferden und wurde 1899 von der Bremer Straßenbahn übernommen. Nach und nach wurde alles auf elektrische Fahrzeuge umgestellt, und das Netz wurde weiter ausgebaut. Für den Omnibusbetrieb gründete die “Bremer Straßenbahn” das Tochterunternehmen “Bremer Vorortbahn Gesellschaft (BVG)”, das ab 1924 Omnibusbetrieb nach Oberneuland und später auch nach Blumenthal durchführte. Die “BSAG” hat bis heute ein sehr umfassendes Liniennetz aufgebaut, das auch immer noch erweitert wird. Mittlerweile hat die Bremer Straßenbahn knapp 2000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die hinter dem Lenkrad, in den Straßenbahnen, in den Werkstätten, im Service und in der Verwaltung Tag und Nacht tätig sind. Der Konzern hat heutzutage 1195 Haltestellen und 343 Fahrzeuge, die meist zu den an den Haltestellen aushängenden Fahrplanzeiten zur Stelle sind.