Die Situation, in der sich das Klima auf unserem Planeten befindet, ist äußerst ernst. Dies ist nicht erst seit dem letzten Bericht des Weltklimarats (IPCC) bekannt, zu dem UN-Generalsekretär António Guterres sagte: „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend, und die Beweise sind unwiderlegbar“. An immer mehr Orten auf der Welt sind die Auswirkungen der Klimakrise spürbar u.a. in Form von Starkwetterereignissen, Dürreperioden und Überschwemmungen.
Am 24.09.2021 rief Fridays for Future wieder zu einem globalen Klimastreik auf. Kurz vor der Bundestagswahl gab es die Hoffnung, Wähler:innen dazu zu bewegen, bei dieser Wahl ihre Stimme für‘s Klima abzugeben. Deutschlandweit folgten über 620.000 Menschen dem Ruf und gingen in über 470 Städten auf die Straße, um eine zukunftsfähige Klimapolitik zu fordern. In Bremen waren es 15.000 Menschen, die von der Bürgerweide aus starteten und durch die Innenstadt zogen. Am Osterdeich fand die Abschlusskundgebung statt.
Die Situation in der sich der Planet befindet, ist beängstigend, da die Bedrohung immer näher kommt und kaum noch abwendbar scheint. Einer der gern zitierten Sätze der Klimaaktivistin Greta Thunberg lautet: „I want you to panic“ – ich will, dass ihr Panik kriegt. Denn diese Panik ist angesichts der globalen Situation berechtigt.
Angst bezüglich des Klimawandels ist gerade unter jungen Menschen nicht selten: Die Aris Umfrageforschung befragte im Juli im Rahmen des Nachhaltigkeitsbarometers im Auftrag von Greenpeace und der Leuphana Universität Lüneburg über 1500 Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Ein Ergebnis war, dass sich ein Großteil (71%) der jungen Menschen von der Politik beim Umgang mit der Umwelt im Stich gelassen fühlen. Weiterhin ergab die Befragung, dass 68 % der Aussage: „Die Veränderungen in der Umwelt wie bspw. Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und neue durch Tiere übertragene Krankheiten machen mir große Angst“ sehr oder eher zustimmen.
Eine Umfrage des Sinus Instituts kommt zu sehr ähnlichen Ergebnissen: 68% der 14-24-jährigen stimmen der Aussage zu, dass ihnen der Klimawandel große Angst macht. 67 % fühlen sich dabei von der älteren Generation im Stich gelassen.
Wie aber geht man gut mit dieser Angst um? Die Organisation Psychologists/Psychotherapists for Future beschreibt auf ihrer Website, dass es sehr hilfreich ist, sich einer Gruppe von anderen Aktivist:innen anzuschließen, so dass die Angst genutzt wird, um ins Handeln zu kommen:
„Insbesondere Menschen, die sich starke Sorgen machen, sich angesichts der Klimakrise hilf- und hoffnungslos fühlen, können durch ihr Engagement in der Gruppe die Erfahrung machen, dass diese Gefühle abnehmen und wieder ein Selbstwirksamkeitsgefühl entsteht. Die Energie, die durch negative Gefühle entsteht, wird somit in Handeln umgeleitet. Dies wirkt Hilflosigkeit entgegen, vermittelt das positive Gefühl, „gemeinsam etwas bewirken zu können“.“
Letztendlich ist die Klimakrise aber nur durch einen systemischen Wandel zu lösen, der alle Teile der Gesellschaft mit einbezieht und politischer Entscheidungen bedarf. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass wir uns nicht von der Angst lähmen lassen, sondern Teil der Veränderung werden.