Autor:in: Mariana Volz

Stumm und Starr

Ich fühle mich starr.
Ich will mich nicht mehr bewegen. Wozu noch?

 

Ich will nicht leben, aber ich will auch nicht
sterben.
Einfach nicht mehr da sein.

 

Ich will niemandem Angst machen.
Ich will nicht, dass sich jemand verantwortlich
fühlt.
Aber ich würde gern reden. Alles rauslassen,
ungefiltert.

 

Schrecklich und grausam ohne jede
Abschwächung. Einfach raus aus meinem Kopf
sollen die Gedanken, die so unerträglich und
schwer sind.

 

Die mich innerlich töten. SCHULD,
immer wieder SCHULD. Und
Verantwortung.
Ich fühle mich wie ein Haufen Scheiße,
auf den immer mehr drauf geschaufelt wird.
Der Berg wird immer größer und
schwankt unter der Last.
Ich drohe, zusammen zu brechen. Ich
will um Hilfe bitten, aber ich bin ja
selber SCHULD.
Ich muss aufpassen, dass nicht alles
zusammen bricht, weil: dann wären ja die
anderen um mich herum betroffen.

 

Das kann ich nicht zulassen. Ich muss
irgendwie weiter machen.
Also bleibe ich stehen.
Stumm und starr.
Sag nix mehr.
Schaue nur noch in eine Richtung.
Höre den Wind, aber fühle ihn nicht
mehr.
Tränen rinnen meine Wange hinunter.
Es tut gut zu weinen.
Aber ich fühle mich so leer.