Silvia kommt zu Wort, die Altenpflegerin, die zwar eigentlich ihren Traumjob gefunden zu haben glaubte, aber im 10-12 Tage-Schichtdienst aufgerieben wird und schließlich völlig ausgepowert auf dem zweiten Arbeitsmarkt landet. Oder Cathy, die vom Ballett träumte, und sich später in der Psychiatrie wiederfindet, Ausgrenzung statt Rampenlicht erfährt. Dirk, der sich Gedanken macht, ob Therapeuten und Ärzte ihm nicht mit mehr und besserem Rat zur Seite hätten stehen können zum Zeitpunkt der Ersterkrankung, die auch der Zeitpunkt seines Starts ins Berufsleben war. Viele weitere Autoren und Autorinnen kommen zu Wort, und verschiedene Künstler mit ebenfalls psychischer Geschichte haben wunderschöne Bilder beigesteuert, so dass auch das Auge etwas geboten bekommt. Ich selber schildere, wie meine hart erarbeiteten guten Schul- und Arbeitszeugnisse nur noch das Papier wert scheinen, auf dem sie gedruckt sind, nachdem ich nun diese psychiatrische Diagnose habe. Gestehe in meinem Textbeitrag das Verheimlichen meiner Diagnose in Bewerbungsgesprächen ein, womit es mir immer wieder gelang, vermeintlich interessante Anstellungen zu erreichen, auf denen ich mich dann aber nicht wohlfühlte. Die Erlösung, die es schließlich zu sein schien, in die Redaktion des Irrturm aufgenommen zu werden. Wo mir dann mit der Aussicht auf eine Ausbildung zur Genesungsbegleiterin eine echte, interessante Perspektive geboten worden zu sein schien. So endet mein Beitrag also mit Happy End, doch zum Zeitpunkt des Erscheinens der Sonderausgabe werde ich bereits nicht mehr Teil des Irrturm-Teams sein, in das ich letztendlich dann auch nicht hineingefunden habe. Schließt sich eine Tür, öffnet sich aber eine neue, und so arbeite ich jetzt mit der gleichen Freude beim Zwielicht mit und verdiene mir ein Zubrot in der Nachbarschaftshilfe. Der informative Redaktionsteil, der mir besonders am Herzen lag, soll den LeserInnen ermöglichen, sich einen Überblick zu verschaffen, was es an Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für einen psychisch erkrankten Menschen in Bremen gibt, wo Unterstützung zu finden ist, wenn aus gesundheitlichen Gründen ein Arbeitsplatz in Gefahr ist oder ein neuer gefunden werden soll, und schließlich, welche Träger Zuverdienstmöglichkeiten anbieten für psychisch Betroffene, die Tagesstruktur und gleichzeitig offenen Umgang mit ihren Beeinträchtigungen an ihrem Arbeitsplatz wünschen. Einer der besonders engagierten Träger ist sicher der ASB mit Herrn von Schwarzkopf als Ansprechpartner für alle Fragen zu Bildungs- und Zuverdienstmöglichkeiten. Ansichtsexemplare der Sonderausgabe werden auch in der Cafeteria der Villa Wisch ausgelegt.