Arrogante Visionen

Arrogante Visionen gegen eine Welt, voll schlafen gelegter Werte. Arrogante Visionen gegen eine Welt, in der das Ego schreit: “Fütter mich, ich will wieder in den Krieg!” Arrogante Visionen gegen eine Welt, in der ich drohe, an zu viel Rationalität zu ersticken. Arrogante Visionen gegen eine Welt, in der der Mensch bereit ist, sich selbst einzusperren, wenn es niemand anderes tut. Arrogante Visionen gegen eine Welt, in der ich eine Warnung nicht von einer Drohung zu unterscheiden weiß.

Aber ich fütter mich mit Leichtsinn,
bade im Übermut,
übe mich im Purzelbäumeschlagen.

Da ist viel, an dem ich vorbei muss, Geräuschkulissen von Menschenkostümen, eingebettet in unbequemen Glaspalästen. Auf meinem Weg, Baustellen, Mauern und Parkplätze und Aquariumfische zum Anfassen. Ich spaziere durch Mondscheinlabyrinthe in Lunaparkgedanken. Oft gehe ich fremd. Ich betrüge die Lebendigkeit mit der Lethargie. Die Garderobe hat meinen Mantel der Schwermütigkeit nicht entgegengenommen. Wettlaufen. Mit und Gegen. Sinn im Unsinn. Gegen eine Wand laufen, für Etwas. Aufstehen, lachen und weinend sagen, „für die Revolution“. Diffuse Sichtweisen lenken meinen Weg. Ich verreiße das Steuer. Noch eine Runde im Kreisverkehr.

Ich fütter mich mit Leichtsinn,
bade mich im Übermut,
übe mich im Purzelbäumeschlagen.

Der Mensch hat den Kopf voll. Den Mund voll. Die Nase voll. Aber die Augen leer. Zuviel von Zuwenig. Und Zuwenig von Zuviel. Zu oft und zu selten. Getrübte Nebelschleier genährt aus Zuständen und Umständen. Das unechte „Gefühl“?, von provokanten, halbverdauten Wahrheiten umstellt. Die Stille grüßt sich selbst. Die Moral denkt für sich allein.

Ich fütter mich mit Leichtsinn,
bade mich im Übermut,
übe mich im Purzelbäumeschlagen.

Etwas erreichen oder reich sein an etwas. Etwas finden, wovon ich satt werde. Keine Lebensmittel. Kein Bedarfsgut. Keine Rationen. Eine Leidenschaft. Welt voller Utopie. Und du? Bist irgendwie, irgendwo.

Fütter mich mit Leichtsinn!
Bade dich im Übermut, übe dich im Purzelbäumeschlagen!
Erzähl mir nichts oder erzähl mir alles, aber zieh dir vorher die Schuhe aus!