Wozu benötigt man eigentlich ein PC-Tablet? „Zum Angeben“, „Braucht kein Mensch“, „Spielkram“ hieß oftmals die Antwort vor noch gar nicht langer Zeit, halb im Scherz, halb aus Unwissenheit gesagt.
Die kleinen Mini-Computer sind in nur einer Sekunde startbereit, dabei handlicher und mobiler als ein schweres Notebook und komfortabler als ein kleines Smartphone. Durch Hinzuladen von kleinen Programmen, sogenannten Apps, lassen sich die Funktionsmöglichkeiten enorm erweitern. Letztendlich hat man dann Wecker, Fernsehgerät, Radio, Internet, Videokamera, Foto-Apparat, Mp3-Player, Ebook-Reader, Fernsehzeitschrift, Videoplayer, Überwachungskamera, Spielekonsole und vieles mehr in nur einem einzigen Gerät vereint.
Konkurrenzbedingt gibt es jetzt auch im unteren Preissegment qualitativ gute Geräte von Markenherstellern, jedoch sollte man sich vor dem Kauf grundlegende Gedanken machen und nicht spontan im Fachmarkt zugreifen.
Denn neben dem Preis, der Größe des Displays (in Zoll), der Speicherkapazität sowie eine mögliche Mobilfunktion, spielt auch die Wahl des Betriebssystems wie IOS, Android oder Windows eine große Rolle. Weiterhin gilt es noch, wichtige Details, wie Akku-Leistung, Verarbeitung, Akku-Ladezeit, Display-Tauglichkeit, Verfügbarkeit von Apps oder Zusatzmaterial zu prüfen.
In Deutschland brachte Apple im Mai 2010 das erste sogenannte Ipad heraus und schuf damit eine ganz neue Geräteklasse zwischen PC und Notebook. Erst 1-2 Jahre später zogen Google und Microsoft mit den Betriebssystemen Android und Windows 8 nach. Mittlerweile ist Android ein Konkurrent auf Augenhöhe.
IOS von Apple gilt als geschlossenes System, d.h. Hardware, Software und Services kommen aus einer Hand, der Speicher ist nicht erweiterbar, die Verwaltung von Dateien erfolgt zwingend über die eigene Software „ Itunes“ und auch die Apps gibt es nur aus dem eigenen „Appstore“. Das System ist – bedingt durch die Geschlossenheit – kaum anfällig durch „Schadsoftware“. Ich bin der Meinung, dass für Apple-Produkte insbesondere die erstklassige Verarbeitung, das Design und die intuitive Bedienbarkeit spricht.
Android gilt dagegen als sogenanntes offenes System, es läuft auf Geräten verschiedener Hersteller, der Datenaustausch erfolgt ohne vorgeschriebene Verwaltungssoftware. Kleine Speicherkarten erweitern den Festplattenspeicher und die beliebten Apps können von jedem Ort im Internet heruntergeladen werden. Microsoft hingegen setzt im Tabletbereich ähnlich wie Apple auf ein recht geschlossenes System, läuft jedoch auf unterschiedlichen Plattformen.
Günstig und gut? Noch vor einem Jahr galt die Vorgabe, kein Tablet unter 200,- Euro zu kaufen. Bedingt durch den immer stärker werdenden Konkurrenzkampf stellen jetzt jedoch auch Markenhersteller wie Asus oder Acer qualitativ gute Produkte ab 150 Euro her.
Bezüglich der Zoll-Größe, gemeint ist die Bildschirmdiagonale, also der Abstand zwischen linker oberer und rechter unterer Ecke der Bildschirmfläche, sollte man sich Gedanken über das Haupt-Einsatzgebiet machen. Ein 10-Zoll-Tablet bietet mit dem großen Display sehr viel Platz, um entspannt auf dem heimischen Sofa Filme zu schauen, im Internet zu surfen oder eben mal die Mails zu checken. Kleinere Geräte im 7-8-Zoll-Bereich haben ihre Nische durch ein geringeres Gewicht und bessere Transportmöglichkeiten gefunden.
Momentan gibt es sogar einen Trend, bei dem sich die zwei Geräteklassen Smartphone und PC-Tablet immer weiter annähern. Nur 5– 6-Zoll groß, werden diese auch als „Phablets“ bezeichnet (Kunstwort aus Phone und Tablet) und bieten den Vorteil einer Telefonfunktion.
Meiner Meinung nach bilden 8-Zoll-Tablets den optimalen Kompromiss zwischen Displaygröße und Tragbarkeit.
Zu beachten ist insbesondere auch das Bildschirmverhältnis, welches in der Regel 4:3, 16:9 oder 16:10 beträgt.
So bietet ein 8-Zoll-Tablet in Kombination mit einem Bildschirmverhältnis von 4:3 oder 16:10 eine deutlich größere Display-Fläche gegenüber einem 7-Zoll-Gerät im 16:9-Format. Ideal also, um Bücher oder Webseiten zu lesen.
Die Hersteller bieten in der Regel von jedem Produkt zwei separate Exemplare an, ein sogenanntes „Wifi-only-Gerät“ für den Heimbetrieb und eines mit Mobilfunktion, um auch unterwegs auf das mobile Funknetz zugreifen zu können. Kaufen Sie also ein Produkt ohne Mobilfunktion (UMTS), so lässt sich diese später nicht mehr nachrüsten.
Nachfolgend noch einige Tipps, welche die Kaufentscheidung erleichtern können.
Generell erhält man bei „Amazon.de“ aufgrund der vielen Rezensionen zu einem Produkt ein ganz gutes Gefühl für den Tablet-Markt, da innerhalb der jeweiligen Kommentare auch Querverweise zu anderen Geräten gezogen werden.
Auch Youtube.com ist als Übersichtsquelle sehr zu empfehlen. In den Clips des Videoportals beschreiben Fachleute und ambitionierte Privatpersonen zahlreiche elektronische Produkte in Wort und Bild, oftmals im direkten Vergleich zu Referenz- und Konkurrenzgeräten.