Das Zwielicht berichtete bereits 2019 in Ausgabe 13 über die „Gelebte Selbsthilfe…“ im Weglaufhaus Bochum (https://zwielicht-bremen.de/gelebte-selbsthilfe/). Am 26.09.2020 wurde in einer Podiumsdiskussion das Projekt vorgestellt. (Das fast fünfstündige Video ist auf YouTube hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=a9JZrcj0P0o ).
Zeitgleich erschien unter dem Titel „Hilfe jenseits der Psychiatrie – die Bochumer Krisenzimmer“ eine sehr lesenswerte 50seitige Broschüre, die den außergewöhnlichen Vorstoß in eine selbstverwaltete Krisenversorgung detailliert beschreibt. Download unter http://www.psychiatrie-erfahrene-nrw.de/downloads/200331_Bochumer_Krisenzimmer_Online_Einzelseiten.pdf
„Gegenseitige Unterstützung“ ist ein Kernbegriff der Philosophie der Bochumer Krisenzimmer. Bis zu drei Monate können dort Menschen in akuten Krisen leben und werden dabei von Personen mit eigener Psychiatrieerfahrung begleitet. Das Projektmitarbeiter*innen verstehen sich auch als politische Selbstvertretung psychiatrisierter Menschen. So eine Organisationsform – es werden basisdemokratische Prinzipien angestrebt – kann nicht ohne Widersprüche und Konflikte bestehen. Eine suchende Grundhaltung und flexible Lösungen, immer in Opposition zur herkömmlichen Psychiatrie, charakterisieren die Krisenzimmer. Klar positioniert sich das Projekt gegen alle Formen von Zwangsbehandlung.