Das BravO Behandlungskonzept setzt sich derer zwei Leistungsziele. Zum einen dient es der Krisenintervention (KI) und zum anderen der sogenannten flexibel-nachgehenden gemeindenahen Behandlung (FACT). Während beide Maßnahmen andere Ziele verfolgen, nähere Erläuterung folgt, so teilen sie sich doch einige Aspekte.
Gemeinsamkeiten:
- Es arbeiten multiprofessionelle Teams unter Fachärztlicher Leitung
- Patienten der BravO können 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen der Woche mit dem Pflegeteam in Kontakt treten
- Die Behandlung erfolgt im eigenen häuslichen Umfeld
- Sozialtherapeutische- und spezifische Gruppenangebote des KBO stehen den BravO Patienten zur Verfügung
- Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Patienten dazu zu befähigen, eigenständig Angebote des Hilfesystems aufzusuchen, wie beispielsweise Psychotherapeuten, Tagesstätten oder Selbsthilfegruppen
- Organisation und Steuerung von Hilfsangeboten, dies beinhält auch die Angebote der sozialen Leistungsträger wie z.B. Gapsy, ASB oder der Initiative
Aspekte der Krisenintervention (KI)
- Die KI richtet sich an Menschen in einer Krise, bei der sich aufgrund der psychischen Beeinträchtigung ein stationärer Klinikaufenthalt anbahnt
- Die Behandlung erfolgt täglich
- Ziel ist es, den Betroffenen soweit zu stabilisieren, dass eine weniger intensive Unterstützung ausreichend ist
Aspekte der flexibel-nachgehenden gemeindenahen Behandlung (FACT):
- Langfristige Behandlung, welche sich bei Bedarf über Jahre erstrecken kann
- Intensität der Hilfe wird mit dem Patienten abgesprochen. Besuche des BravO Teams können mehrmals pro Woche, wöchentlich oder monatlich erfolgen, je nach Wunsch
- Die FACT Behandlung basiert auf dem Recovery Ansatz
- Das soziale Umfeld wird direkt in die Behandlung mit einbezogen
Eine Zuleitung zu BravO erfolgt unter anderem über Hausärzte, den Sozialpsychiatrischen Dienst oder so ziemlich jegliche Station des KBOs. Natürlich kann man sich auch direkt beim BravO Team melden, sollte man dieses Therapie Angebot wahrnehmen wollen.
Besonders hervorzuheben ist, dass es dem BravO Team unterliegt, regelmäßig zu überprüfen, ob ein Patient aus den anderen Stationen in die FACT transferiert werden kann, wodurch der Patient früher aus der Klinik in sein gewohntes Lebensumfeld zurückkehren kann.
Überhaupt wird die BravO Behandlung über den stationären Behandlungen priorisiert, da auch bei Aufnahme schnellstmöglich geguckt wird, ob eine FACT in Frage kommt.
Ausschlusskriterien für die BravO gibt es nahezu keine, einzig Fremd- und Eigengefährdung werden gelistet. Wobei man im Kopf behalten sollte, dass sich das Angebot an Personen mit schwereren Beeinträchtigungen richtet. Abgesehen davon werden de facto sämtliche Diagnosen behandelt.