Eltern psychisch erkrankter Kinder kämpfen neben der Sorge um ihr Kind mit Stigmatisierung und Scham. Sie werden selbst mit Stigma konfrontiert und häufig bezüglich ihrer Erziehung kritisiert. Zudem werden sie als Einflussfaktor in der Entstehung oder Aufrechterhaltung der psychischen Erkrankung ihres Kindes gesehen. Vor diesen Hintergründen stehen betroffene Eltern oft vor der schwierigen Entscheidung, die Erkrankung ihres Kindes anderen gegenüber offenzulegen oder nicht. Abgesehen von dem Entschluss können Offenlegung und Nichtoffenlegung jeweils Chancen und Risiken für Eltern und ihre Kinder mit sich bringen.
Damit sich Betroffene besser entscheiden können, will sie eine Arbeitsgruppe der Universität Ulm und des Bezirkskrankenhauses Günzburg im Rahmen einer Onlinestudie mit einem Gruppenprogramm unterstützen. Das Programm besteht aus fünf Online-Gruppentreffen und wird von zwei Eltern mit psychisch erkrankten Kindern geleitet. Dabei ist das Ziel des Gruppenprogramms, dass Betroffene die für sie und ihr Kind richtige Entscheidung für oder gegen die Offenlegung der psychischen Erkrankung ihres Kindes treffen können ohne dass Schamgefühle diese Entscheidung beeinflussen.
Aktuell sucht die Arbeitsgruppe Eltern, die ein psychisch erkranktes Kind haben oder hatten und als Gruppenleiter an der Studie mitarbeiten wollen. Des Weiteren werden Eltern psychisch erkrankter Kinder (im Alter von sechs und 17 Jahren) gesucht, die an der Studie und am Onlineprogramm teilnehmen möchten.
Interessierte können sich telefonisch unter 0731/500-62 303 oder per Mail an insel-studie@uni-ulm.de melden. Hier stehen die beiden Mitarbeiterinnen Lea Reichhardt und Julia Djamali als Ansprechpartnerinnen für Informationen und Fragen zur Verfügung.