Autor:in: Gero König

Das BSAG-Ticket-Wirrwarr

 

In dem Artikel „Von der Pferdebahn zur Straßenbahn“ erzählte ich über die geschichtliche Entwicklung der BSAG. Nun möchte ich auf den heutigen Service, besonders Tickets und Preise weiter eingehen. Ich beginne diesmal damit, das die Fahrzeuge meist zu den Zeiten zur Stelle sind, die in Fahrplänen angegeben sind.
An allen Haltestellen gibt es Aushängepläne und teilweise auch Anzeigetafeln, die elektronisch die nächsten Abfahrtszeiten und auch mögliche Verzögerungen anzeigen.
Außerdem kann man sich alle Fahrpläne im Taschenformat in einer der BSAG-Geschäftsstellen kostenlos aushändigen lassen oder die BSAG-App benutzen.
Jegliche Fahrkahrten können in den BSAG-Geschäftsstellen oder auch in ausgewiesenen Kiosken erworben werden. In den Fahrzeugen kann man auch Einzelfahrausweise für die jeweilige Fahrt sowie Tagestickets kaufen. Es gibt viele unterschiedliche Tickets. Ich möchte kurz einige Unterschiede verdeutlichen.
Es gibt Einzelfahrausweise, Jahresabos, Monatskarten, Wochenkarten, Tageskarten oder auch zB. Kurzstreckenkarten. Bei Nachtlinien muss man einen Zuschlag von 1 € bezahlen.
Es gibt für sozial schwache das ermäßigte Stadtticket für 27,50 € pro Monat. Dieses müsste bei der jeweiligen Behörde beantragt werden, wenn man beispielsweise HARTZ IV-Empfänger ist.
Zu guter Letzt gibt es für Menschen, die lieber ohne direkte Barzahlung reisen zwei weitere Möglichkeiten: die Möglichkeit der BOB-Karte und das Bezahlen mit einer Geldkarte.
Mit dem BOB-Ticket muss man die Fahrausweise am BOB-Terminal kaufen. Bei diesem Ticket zahlt man für seinen Fahrschein später per Lastschrift und zu einem günstigeren Preis. Macht man beispielsweise eine einzelne Fahrt in die Innenstadt, zahlt man mit dem BOB-Ticket für die Fahrt den günstigeren 4er-Ticket-Preis anstatt den höheren Preis eines Einzelfahrausweises. Nach einer Freischaltung der BSAG kann man auch seine EC-Karte mit Chip als BOB-Ticket nutzen. Bei mehreren Fahrten errechnet das System der BSAG günstige Tickets, wie Beispielsweise 2 Fahrten eines 4er-Tickets oder ein Tagesticket PLUS.
Das BOB-Ticket gibt es auch als BOB for Business für Firmenkunden. Dies ist voll übertragbar auf jeden Mitarbeiter und lässt pro Fahrt bis zu 9 Personen zu. Die BOB-Ticket-Nutzung kostet nichts extra, man zahlt nur für seine Fahrten.
Ab dem 1. Mai 2013 ersetzt MIA das bisherige JahresTicket. MIA ist die Kurzform von Mobil im Abo und hierbei handelt es sich um ein 12-Monats-Ticket in elektronischer Form mit Chip.
Gegen monatlich 5 € mehr ist MIAplus erhältlich, mit folgenden Vorteilen:
Montags bis freitags ab 19 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen können ein weiterer Erwachsener und bis zu vier Kinder im Alter von 6 bis einschließlich 14 Jahren mitgenommen werden.
An Sonnabenden, Sonntagen und Feiertagen kann MIAplus im gesamten Gebiet des VBN genutzt werden. Dies gilt auch für die im Rahmen der Mitnahmeregelung mitgenommenen Personen.
Und der Nachtlinienzuschlag ist in MIAplus enthalten.
In Bremen gibt es MIA schon für 43,75 € (Preisstufe I) im Monat und MIAplus für 48,75 € (Preisstufe I).
Kauft man ein Einzelfahrausweis im Fahrzeug ist es schon entwertet. Bequemer ist es mit einem Monats- oder Jahresticket. Ein Monatsticket kostet 51 €.
Das Nichtzahlen der BSAG-Nutzung kann durch Fahrkartenkontrollen, die hin und wieder durchgeführt werden, teuer werden. Besonders im Wiederholungsfall, dann kann es auch zu einer Freiheitsstrafe kommen. Wird man einmal beim Schwarzfahren ohne gültigen Fahrausweis erwischt, nennt sich die Handlung Beförderungserschleichung und kostet 40 Euro.
Tickets für Kinder sind günstiger als Tickets für Erwachsene. Hierbei zählen als Kinder Personen im Alter von 6 bis 15 Jahren. Kinder unter 6 Jahren werden kostenlos mitgenommen, wenn die Begleitperson einen gültigen Fahrausweis hat. Laut Beförderungsbedingungen dürfen Kinder unter 6 Jahren jedoch nicht alleine fahren, sondern nur in Begleitung einer Person, die mindestens 6 Jahre alt ist.
Ein mitgebrachtes Fahrrad benötigt auch ein Ticket. Ein Tagesticket für ein Fahrrad beispielsweise kostet 1,60 €. Wobei pro Person nur 1 Fahrrad mitgenommen werden darf.
Kleintiere in Behältnissen werden kostenlos mitgenommen, aber Hunde, die nicht in einem Behältnis mitgenommen werden, müssen angeleint sein, und mit einem KinderEinzelTicket bezahlt werden.
Wenn man beispielsweise spontan eine Strecke fahren möchte kostet ein Erwachsenen-Einzel-Ticket 2,35 Euro in der Preisstufe I.
Innerhalb der ersten Stunde darf man hiermit kreuz und quer fahren, also auch wieder zurück. Nach der ersten Stunde allerdings nur noch vom Startort weg.
Dieses Ticket gilt maximal 3 Stunden.
Wenn man sich innerhalb Bremens bewegt braucht man nur die Preisstufe I. Die Preisstufe II ist für Strecken wie z.B. mit dem Zug oder Regionalbus über Bahnhof Oslebshausen hinaus.
Im niedersächsischen Umland gelten die Preisstufen A-H und für Bremen ins Umland oder umgekehrt gilt Preisstufe S.
Das ist alles insgesamt etwas kompliziert, wie die Überschrift auch schon andeutet. Aber die Möglichkeit die BSAG zu nutzen ist einfach recht praktisch. Innerhalb Bremens ist halt für eine Fahrt eines Erwachsenen ein Erwachseneneinzelticket oder ein BOB-Ticket oder eine Tages-, Wochen- oder Monatskarte angebracht.
Man sollte nicht aus den Augen verlieren, das Schwarzfahren eine Straftat ist. Selbst bei den aktuellen Ticketpreisen lohnt es sich nicht, dieses Risiko einzugehen.