Autor:in: Veronika Gaspert

Der Weg zu meinen Hilfen (Teil 1)

Hey, ich bin Veronika und schreibe diese Themenreihe. Momentan bin ich in meinem 25. Lebensjahr und seit Anfang des Jahres 2021 Teil des ZWIELICHTs. In den nächsten zwei Beiträgen wird es um meine Hilfen gehen. Ich teile meine Erfahrungen, um anderen damit auch helfen zu können. In diesem ersten Beitrag wird es um Hilfen körperlicher Art gehen, die ich überwiegend aufgrund meines Nagel-Patella-Syndroms in Anspruch nehme oder genommen habe. Im darauf folgenden geht es dann um Hilfen für meine psychischen Erkrankungen, denn ich habe unter anderem Depressionen und eine PTBS sowie Begleiterkrankungen. Ich hoffe, dass sich möglichst viele Lesende durch die Beiträge in gewisser Weise inspirieren lassen, auch andere Wege einzuschlagen; von Möglichkeiten, die vielleicht noch nicht so bekannt waren und der Umgang mit Erkrankungen leichter gemacht werden kann!

Los ging das Ganze schon bei meiner Geburt; bis zu meinem vierten Lebensjahr lag ich hier und da auf Operationstischen. Als das erstmal vorbei war, wurde festgestellt, dass ich eigentlich viel zu jung für das Prozedere war. Erst danach fand ich einen guten Orthopäden. Die richtigen Fachärzt:innen sind so wichtig! In meinem orthopädischen Fall ging es überwiegend um Fachkliniken, maßangefertigte Schuhe/Orthesen, Rollstühle, Arthrose-Gehstützen und Krankengymnastik. Er konnte mir nicht nur Überweisungen ausstellen, sondern mir Empfehlungen für die Umsetzung geben. Leider ist er inzwischen in Rente und ich seit einigen Jahren wieder auf der Suche.

Ich persönlich habe eine Regelschule besucht, kenne aber viele, die auf Förderschulen für Kinder mit Behinderung verschiedener Art waren. Ich habe den Großteil meines jetzigen Umfelds im Berufsbildungswerk Bremen kennengelernt, wovon ich leider nur durch eine ehemalige Freundin erfuhr. Die Anmeldung erfolgt über die Agentur für Arbeit.

Nebenbei bin ich Teil einer Selbsthilfegruppe für meine Behinderung, die aufgrund der Seltenheit der Erkrankung überwiegend online stattfindet. Ganz wichtig ist insbesondere bei möglichen geerbten Erkrankungen eine Untersuchung bei Humangenetikern. Diese sind auch im Erwachsenenalter möglich und machen Behandlungen häufig leichter.

Des Weiteren gibt es bei bestimmten Erkrankungen und Ausprägungen die Möglichkeit, sich einen Schwerbehindertenausweis ausstellen zu lassen. In Bremen ist dafür das Amt für Versorgung und Integration zuständig. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Pflegegelder/-leistungen über die Krankenkasse zu beantragen. Diese beiden Themen bekommen jedoch eigene Artikel, vorerst geht es nächste Woche weiter mit den psychischen Hilfen.