Autor:in: Anonym

Leere

Liebe…

Ein Thema, mit dem sie sich derzeit auseinandersetzt…
Derzeit?
Nein, eigentlich schon, seit sie ein kleines Mädchen war…
Jedoch vielmehr mit der Suche danach…
Als Kind lechzte sie nach der emotionalen Zuwendung ihrer Mutter.
Sie begab sich immer wieder in emotionale Abhängigkeiten, die emotionale Abgründe zur Folge hatten.
Aber was trieb sie immer wieder dazu, Missstände und sowohl psychische, als auch physische Schmerzen auszuhalten?
War es Liebe?
War es die Angst vor dem Alleinsein?
Oder war es auch der Umstand, dass sie die Leere in ihrem Innern nicht aushalten konnte und nur ein anderer Mensch diese zeitweise füllen konnte ?…
Ein Partner war wie ein letzter Grashalm, nach dem sie griff…
Ein Grashalm, der ihr half, der Leere wenigstens für einen kurzen Moment zu entfliehen und das schwarze Loch in ihrem Innern zu füllen…

Heute,

in einem Alter, in dem man annehmen würde, sie sei erwachsen,
spürt sie diese allumfassende Leere immer noch.
Sie spürt sie Tag für Tag. Sie weiß immer noch nicht, wer sie ist, hat sich immer noch nicht gefunden.
Aber die Leere verzehrt sie…
Es macht sie wahnsinnig, und der Schrei nach Stille wird beinahe übermächtig …
Sie möchte nicht mehr fühlen,
denken oder suchen.
Aber das Dilemma hat sich ausgedehnt…
Sie kann sich nicht mehr bemächtigen.
Ihr Verstand macht ihr einen Strich durch die Rechnung, denn sie hat verstanden, dass es so nicht funktioniert.
Sie hat verstanden, dass sie ihr eigener Halt sein und sich selber tragen muss.
Und nun hält sie diese Leere aus und verzweifelt daran Tag für Tag aufs Neue…